Sodbrennen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sodbrennen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sodbrennen äußert sich durch unangenehme Beschwerden wie einem brennenden Schmerz im Rachen-, Hals- und Magenbereich sowie saures Aufstoßen. Wenn die Symptome nur vereinzelt und eher selten auftreten, besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Durch eine Ernährungsumstellung und dem Verzicht von säurebildenden Substanzen kann das natürliche Gleichgewicht des Magens meist schnell wiederhergestellt werden.

Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)

Der Durchgang zwischen Magen und Speiseröhre wird durch einen Schließmuskel verschlossen. Dieser öffnet sich im Normalfall nur während des Essens und Trinkens. Wenn keine Nahrung oder Flüssigkeit aufgenommen wird ist er dagegen verschlossen. Dadurch wird verhindert, dass Magensäure in den Rachen aufsteigen kann.

In einigen Fällen kann es jedoch passieren, dass sich der Durchgang nicht ausreichend verschließt. In der Folge steigt Magensäure auf, die gesundheitliche Beschwerden wie Sodbrennen verursachen kann.

Ursachen von Sodbrennen

Sodbrennen kann zahlreiche verschiedene Ursachen haben. Neben einer falschen Ernährung können Krankheiten, besondere Lebensumstände oder die Einnahme bestimmter Medikamente die Beschwerden hervorrufen.

Sodbrennen durch falsche Ernährung

In vielen Fällen ist Sodbrennen eine direkte Folge einer falschen Ernährungsweise. Vor allem üppige Mahlzeiten und Lebensmittel, die die Säureproduktion im Magen fördern, können die Beschwerden nach sich ziehen. Fetthaltige Speisen, Wurst und Fleisch, Backwaren, Milchprodukte, Zitrusfrüchte, Zucker, kohlensäurehaltige Getränke und Genussmittel wie Kaffee und Alkohol wirken säurebildend und können das Entstehen von Verdauungsbeschwerden somit begünstigen.

Daneben kann Sodbrennen als Begleiterscheinung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Im Falle einer Intoleranz belastet der Verzehr der betreffenden Lebensmittel den Magen, wodurch die körpereigene Säureproduktion zunehmen kann. Sodbrennen tritt deshalb häufig als Begleiterscheinung von Laktose-, Fruktose-, Histamin- oder Glutenunverträglichkeit auf.

Sodbrennen durch zu viel Magensäure

Sodbrennen entsteht in erster Linie dann, wenn der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht gerät und der Körper übersäuert. Der häufige Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln führt zu einem verminderten Spannungszustand des Schließmuskels zwischen dem Magen und der Speiseröhre, wodurch Magensäure in den Hals und Rachen aufsteigen kann.

Eine Übersäuerung des Magens (Hyperazidität) entsteht entweder infolge einer übermäßigen Säureproduktion oder einer verlangsamten Entleerung des Magens. Im Falle eines übersäuerten Magens können nach dem Essen sogenannte “Säuretaschen” im oberen Teil des Magens entstehen, die unangenehme Empfindungen wie Sodbrennen nach sich ziehen können.

In den meisten Fällen ist ein übersäuerter Magen Folge einer ungesunden und fettreichen Ernährung oder dem übermäßigen Konsum von Genussmitteln wie Koffein, Alkohol oder Niktotin. Daneben kann die Einnahme bestimmter Medikamente, starke Stressbelastung, Magenschleimhautentzündungem oder Erkrankungen wie das Zollinger-Ellison-Syndrom zu einer erhöhten Produktion von Magensäure und damit auch Sodbrennen führen.

Sodbrennen durch Refluxkrankheit

Sodbrennen ist ein typisches Symptom der Refluxkrankheit. Bei dieser Erkrankung fließt saurer Mageninhalt vermehrt in die Speiseröhre zurück. Die Magensäure kommt dabei wiederholt mit der empfindlichen Schleimhaut der Speiseröhre in Kontakt, wodurch diese gereizt wird.

Durch die häufige Reizung kann eine Refluxkrankheit im Laufe der Zeit zu Entzündungen und dauerhaften Schäden der Speiseröhre führen. Neben Sodbrennen können dabei weitere Symptome wie Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten. In den meisten Fällen treten die Beschwerden nach dem Verzehr besonders üppiger Mahlzeiten verstärkt auf.

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Bei schwangeren Frauen tritt Sodbrennen überdurchschnittlich häufig auf. Dies hängt unter anderem mit Veränderungen im Hormonspiegel zusammen. Der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre ist während der Schwangerschaft weniger angespannt, wodurch Magensäure leichter aufsteigen kann. Daneben verstärkt die wachsende Gebärmutter den Druck auf den Magen. Auch die Bewegungen und Tritte des Ungeborenen können zu einem vermehrten Aufstieg von Magensaft beitragen.

Sodbrennen betrifft bis zu 80 Prozent aller schwangeren Frauen und zählt somit zu den häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft. Da das wachsende Baby zunehmend mehr Platz in der Bauchhöhle benötigt und sich dadurch der Druck auf den Magen verstärkt, treten die Symptome insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft auf.

Weitere Ursachen von Sodbrennen

Menschen mit starkem Übergewicht sind besonders anfällig für Sodbrennen. Da Nikotin aus Zigarettenrauch die Spannung der Muskeln zwischen Magen und Speiseröhre verringert, kann Rauchen die Beschwerden verstärken oder sogar hervorrufen. Auch einige Medikamente wie Herzmedikamente und Schmerzmittel stehen im Verdacht Sodbrennen zu begünstigen. Daneben berichten Betroffene, dass bestimmte Körperhaltungen wie Vorbeugen, aber auch Stress, Ärger und andere seelische Beschwerden die Symptome auslösen oder verstärken können.

Sodbrennen kann zudem infolge bestimmter Krankheiten oder anatomischer Veränderungen wie eines nach oben gerutschten Magens auftreten. Die Beschwerden können beispielsweise im Zusammenhang mit einem Zwerchfellbruch, einer Speiseröhrenentzündung, Speiseröhrenkrebs, Diabetes oder diversen Magenerkrankungen auftreten.

Sodbrennen: Symptome

Sodbrennen macht sich in den meisten Fällen durch Schmerzen und Brennen im Hals und Magen bemerkbar. Daneben kann es in Verbindung mit einigen weiteren Begleiterscheinungen auftreten.

Sodbrennen im Hals

Magensäure weist einen pH-Wert zwischen 1 und 1,5 auf und ist somit sehr sauer. Da die Magenwände mit einem Schutzfilm ausgestattet sind, nehmen sie bei Kontakt mit der Säure im Normalfall keinen Schaden. Die Schleimhäute der Speiseröhre und des Rachens verfügen dagegen über keinen Schutzfilm.

Das Aufsteigen von Magensäure führt zu einer Reizung der Schleimhäute, die als Sodbrennen im Hals wahrgenommen werden kann. Bei häufigerem Aufsteigen des Mageninhalts können Entzündungen und bleibende Schäden die Folge sein. Wenn im Zusammenhang mit Sodbrennen chronische Halsschmerzen auftreten, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit.

Magenbrennen

Wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt, tritt in vielen Fällen auch ein Brennen im Magen auf. Sobald der Schmerz in der Magengrube, also im Bereich des Solarplexus unterhalb des Brustkorbs wahrgenommen wird, spricht man streng genommen nicht mehr von Sodbrennen, sondern von Magenbrennen.

Die Beschwerden können sowohl zusammen, als auch unabhängig voneinander auftreten. Genau wie Sodbrennen hat Magenbrennen in den meisten Fällen eine Übersäuerung des Magens zur Ursache.

Weitere Symptome von Sodbrennen

Neben dem brennenden Schmerz im Hals-, Brust- und Magenbereich wird Sodbrennen in vielen Fällen von weiteren Symptomen begleitet. Typische Beschwerden sind ein Druckgefühl im Bereich des Brustbeins und des Oberbauchs, ein unangenehmer Geschmack im Mund, Zungenbrennen und saures Aufstoßen.

Durch den häufigen Kontakt mit der Magensäure und die damit zusammenhängende Reizung der Atemwege und der Stimmbänder können Beschwerden wie Heiserkeit, Räuspern und Husten auftreten. Wenn der Mageninhalt bis in den Mundraum aufsteigt, kann es auf lange Sicht auch zu einer Schädigung des Zahnschmelzes kommen.

Sodbrennen: Behandlung

Da Sodbrennen in vielen Fällen aus einer ungesunden Lebensweise resultiert, ist es häufig ausreichend, die Ursachen der Beschwerden zu beheben. Zudem gibt es zahlreiche Hausmittel, die bestehende Symptome lindern können. In besonders starken Fällen kann gegebenenfalls die ergänzende Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein.

Ursache beheben

Sodbrennen ist häufig Folge eines unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts. Eine Übersäuerung des Körpers resultiert meist aus einer säurereichen Ernährung, dem übermäßigen Konsum von Genussmitteln wie Koffein, Alkohol und Nikotin oder der Einnahme von Medikamenten. In derartigen Fällen ist es oft ausreichend, magenreizende Substanzen zu meiden und bevorzugt basenbildende Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse und Kerne zu verzehren. Daneben kann es hilfreich sein, kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, langsam zu essen und gut zu kauen.

Wenn Sodbrennen in Zusammenhang mit Übergewicht auftritt, empfiehlt es sich, eine Gewichtsabnahme anzustreben. Da die Beschwerden durch vermehrten Stress und Ärger verstärkt werden können, sollten stressige Situationen nach Möglichkeit vermieden werden.

Protonenpumpenhemmer

Protonenpumpenhemmer gelten als die wichtigsten Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen und der Refluxkrankheit. Diese hemmen die Produktion und Ausschüttung von Magensäure, indem sie die Bildung des Enzyms verhindern, das für die Öffnung der dafür verantwortlichen Kanäle in der Magenschleimhaut verantwortlich ist.

Protonenpumpenhemmer sind auch als Magenschutzmittel oder Säureblocker bekannt. In geringer Dosierung sind sie frei verkäuflich, in höherer Dosierung dagegen rezeptpflichtig. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich, die Medikamente ausschließlich nach Absprache mit einem kompetenten Mediziner einzunehmen.

Nährstoffmängel durch Protonenpumpenhemmer

In Folge der Einnahme von Protonenpumpenhemmern kann es passieren, dass der Organimus zu wenig Magensäure bildet. Ein Mangel an Magensäure kann mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit verbunden sein und Nährstoffmängel, Allergien, Unverträglichkeiten und häufigere Infekte und Erkrankungen hervorrufen.

Die moderne Medizin geht davon aus, dass die langfristige Einnahme von Säureblockern einen Mangel an Eisen, Kupfer, Zink, Vitamin B12, Vitamin C, Calcium, Magnesium und Folsäure hervorrufen kann. Da Nährstoffmängel schwerwiegende Krankheiten nach sich ziehen können, sollten Personen, die Protonenpumpenhemmer einnehmen, großen Wert auf eine ausreichende Versorgung mit allen essentiellen Vitaminen und Spurenelementen legen. Im Falle eines diagnostizierten Mangels empfiehlt sich die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel.

Hausmittel gegen Sodbrennen

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die zu einer Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts beitragen und somit Sodbrennen entgegenwirken können.

Der Verzehr von stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Zwieback, Kartoffeln und Bananen kann einen Überschuss an Magensäure binden und somit zu einer Linderung der Beschwerden führen. Der Verzehr von Senf und das langsame Kauen von Nüssen soll zu einer Neutralisierung der Magensäure beitragen können. Auch Kräutertees wie Kamillen-, Fenchel- oder Anistee können sich beruhigend auf den Magen auswirken.

Daneben gelten Spaziergänge nach dem Essen als effektives Hausmittel gegen Sodbrennen und andere Verdauungsbeschwerden. Zudem empfiehlt es sich, einige Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr zu essen und den Oberkörper während des Schlafens etwas höher zu legen. Auf diese Weise kann Beschwerden während der Nacht vorgebeugt werden.

Fazit

Sodbrennen äußert sich durch unangenehme Beschwerden wie einem brennenden Schmerz im Rachen-, Hals- und Magenbereich sowie saures Aufstoßen. Wenn die Symptome nur vereinzelt und eher selten auftreten, besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Durch eine Ernährungsumstellung und dem Verzicht von säurebildenden Substanzen kann das natürliche Gleichgewicht des Magens meist schnell wiederhergestellt werden.

Treten die Beschwerden dagegen häufig und besonders ausgeprägt auf, liegt eventuell eine Refluxkrankheit vor. In diesem Fall ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren.

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