Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)
Neurodermitis ist eine der weltweit am häufigsten vorkommenden Hautkrankheiten. Sie ist auch als endogenes Ekzem, atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bekannt. Atopische Krankheiten entstehen laut medizinischer Definition dann, wenn das Immunsystem überempfindlich auf Umwelteinflüsse reagiert. Neben der Neurodermitis zählen hierzu beispielsweise Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen oder Asthma.
Bei einer Neurodermitis ist die natürliche Schutzfunktion der Haut in ihrer Funktionsweise eingeschränkt, wodurch Entzündungen im Gewebe entstehen. Die entzündete Haut ist nicht mehr in der Lage, sich optimal vor äußeren Einflüssen zu schützen. In der Folge können Keime, Umweltgifte und andere Substanzen leichter in den Organismus eindringen und Infektionen hervorrufen. Betroffene leiden meist unter starkem Juckreiz sowie einer trockenen, schuppigen Haut und weiteren sichtbaren Symptomen wie Ausschlägen.
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Krankheitsverlauf von Neurodermitis
Die meisten Betroffenen erkranken bereits im Laufe der ersten sechs Lebensmonate an Neurodermitis. In schätzungsweise 70 bis 85 Prozent aller Fälle tritt die Erkrankung vor Eintritt in das fünfte Lebensjahr ein. Ältere Kinder und Jugendliche erkranken dementsprechend eher seltener. Bei Erwachsenen entsteht die Hauterkrankung dagegen nur sehr selten.
Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Krankheit, die in den meisten Fällen in Schüben verläuft. Der Krankheitsverlauf variiert jedoch von Person zu Person. Die Beschwerden können in unterschiedlicher Intensität auftreten und unterschiedlich lange andauern. Zwischen den Schüben können die Beschwerden für einen kürzeren oder längeren Zeitraum vollkommen ausbleiben. Der Eintritt des nächsten Schubs kann deshalb in der Regel nicht vorhergesehen werden. In extremen Fällen können die Symptome dagegen dauerhaft anhalten.
Ist Neurodermitis heilbar?
Bei den meisten Betroffenen lassen die Symptome der Neurodermitis im Laufe des Lebens nach. Insbesondere dann, wenn die Erkrankung während der ersten zwölf Lebensmonate eintritt, besteht sogar eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden mit der Zeit völlig verschwinden. Wissenschaftlichen Studien zufolge haben rund 60 Prozent aller Erwachsenen, die während ihrer Kindheit an Neurodermitis litten, ab dem frühen Erwachsenenalter keine Symptome mehr.
Obwohl die Beschwerden im Verlauf des Lebens nachlassen und sogar verschwinden können, ist eine vollständige Heilung von Neurodermitis aus Sicht der modernen Medizin nicht möglich. Es wird davon ausgegangen, dass die Veranlagung zur Hauterkrankung ein Leben lang bestehen bleibt. Es besteht demnach die Möglichkeit, dass Personen selbst nach einem langen Zeitraum ohne jegliche Beschwerden einen erneuten Schub erleiden.
Symptome von Neurodermitis
Neurodermitis äußert sich durch verschiedene körperliche Symptome, die in erster Linie die Haut betreffen. Betroffene leiden meist unter einem starken Juckreiz, der über einen langen Zeitraum kontinuierlich andauern kann. Die Hauterkrankung äußert sich zudem durch trockene, rissige und gerötete Hautstellen. Weitere häufig auftretende sichtbare Symptome sind ein Neurodermitis Ausschlag, der sich durch Bläschen und Pickel bemerkbar macht. Daneben können Schuppen und Knötchen auftreten.
Die körperlichen Symptome von Neurodermitis können für Betroffene eine starke psychische Belastung darstellen. Insbesondere der ständige Juckreiz kann zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen im Alltagsleben führen. Die Erkrankung geht für viele Betroffene deshalb mit Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und zahlreichen weiteren psychologischen Beschwerden einher.
Wo tritt Neurodermitis auf?
Neurodermitis kann an beinahe allen Körperteilen auftreten. Im Bereich des Gesichts sind häufig die Wangen, der Mund und die Mundwinkel betroffen. An den Gliedmaßen treten die Beschwerden überwiegend in der Armbeuge, am Ellenbogen, auf den Handflächen, am Handgelenk, in den Kniehkehlen und am Fuß auf. Ferner können der Kopf, der Hals, der Nacken, die Achseln, der Rücken, der Bauch und die Brustwarzen betroffen sein.
An welchen Körperstellen der Neurodermitis Ausschlag überwiegend auftritt, hängt unter anderem vom Alter der Betroffenen ab. Bei Säuglingen zeigen sich die Symptome meist auf den Außenseiten der Beine und Arme sowie den Wangen. In selteneren Fällen sind auch die Brust, der Bauch und der Rücken betroffen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene leiden dagegen besonders häufig an Beschwerden in den Kniekehlen und an den Ellenbogen, aber auch an den Fußsohlen, an den Handflächen, am Hals, im Nacken und im Gesicht.
Sonderformen von Neurodermitis
Es gibt einige Sonderformen von Neurodermitis, die mit gesonderten Symptomen einhergehen können. Bei Säuglingen kann eine Vorform der Hauterkrankung als sogenannter Milchschorf auftreten. Die gelblich-weißen Krusten treten insbesondere an den Armen und Beinen sowie den Wangen und der Kopfhaut des betroffenen Säuglings auf.
Daneben gibt es eine besondere Form von Neurodermitis, die als Prurigoform bezeichnet wird. Diese äußert sich durch Knötchen in der Haut, die sich über große Hautflächen und in extremen Fällen sogar über den gesamten Körper ausbreiten können. Die Hautveränderungen gehen mit starkem Juckreiz einher, weshalb sie von Betroffenen häufig aufgekratzt werden.
Haarausfall durch Neurodermitis
Die Symptome einer Neurodermitis können auch auf der Kopfhaut auftreten. Da die Kopfhaut über spezielle Eigenschaften verfügt und in vielen Fällen zusätzlich durch Haarpflegeprodukte und Styling beansprucht wird, sollten Betroffene großen Wert auf eine schonende Pflege legen. Die Verwendung reizender Haarpflegeprodukte und häufiges Färben und Föhnen der Haare beansprucht die Kopfhaut zusätzlich und kann die Symptome der Hauterkrankung deutlich verstärken. Im Falle stark entzündeter und gereizter Kopfhaut kann zudem die Gesundheit des Kopfhaars und damit auch das Haarwachstum nachlassen.
Daneben tritt im Zusammenhang mit Neurodermitis in einigen Fällen kreisrunder Haarausfall auf. Die moderne Medizin geht davon aus, dass es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch Neurodermitis und andere entzündliche Erkrankungen entstehen kann. Kreisrunder Haarausfall kann im Extremfall zu Glatzenbildung führen.
Neurodermitis bei Erwachsenen
Neurodermitis tritt in den meisten Fällen bereits im Säuglingsalter oder in der frühen Kindheit auf. Häufig lassen die Symptome im Laufe des Lebens nach oder verschwinden sogar vollständig. Erwachsene leiden somit seltener unter den Beschwerden als Heranwachsende. Dennoch kann die Krankheit bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Die meisten Erwachsenen, die unter Neurodermitis leiden, sind seit ihrer Kindheit betroffen.
Neurodermitis in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft kann Neurodermitis als sogenannte atopische Schwangerschaftsdermatose auftreten. Dabei kann es sich sowohl um eine verstärkte Form einer bereits bestehenden Neurodermitis, als auch um eine erstmals während der Schwangerschaft auftretende Erkrankung handeln. Die meisten schwangeren Frauen, die unter Neurodermitis leiden, waren in ihrer Kindheit oder Jugend bereits von der Krankheit betroffen.
Neurodermitis in der Schwangerschaft wird in der Regel durch die hormonelle Umstellung ausgelöst. Daneben können Allergien, Infekte, Stress und Klimawechsel die Beschwerden auslösen oder verstärken. Betroffene leiden meist unter stark ausgeprägten Symptomen, darunter insbesondere Juckreiz, trockene Haut, Schuppen, Rötungen und nässende Ekzeme. Diese treten meist insbesondere im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft auf.
In den meisten Fällen verschwinden die Symptome der atopischen Schwangerschaftsdermatose nach der Geburt des Kindes. Die Erkrankung stellt für die schwangere Frau und das ungeborene Kind in der Regel keine größere Gefahr dar. Die Symptome können jedoch mit einer erhöhten Stressbelastung einhergehen, welche wiederum mit diversen psychischen und körperlichen Beschwerden verbunden sein kann.
Der Einfluss von Psyche und Stress auf Neurodermitis
Obwohl psychische Faktoren nicht zu den Auslösern von Neurodermitis zählen, kann die Psyche einen großen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Die körperlichen Leiden können bei Betroffenen großen Sress und psychologische Beschwerden hervorrufen. Umgekehrt können psychische Faktoren die körperlichen Symptome beeinflussen.
Neurodermitis kann für Betroffene eine große psychische Belastung darstellen und mit starken Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, leiden viele Betroffene unter der ständigen, häufig unvorhersehbaren Wiederkehr der Schübe. Der quälende Juckreiz und die sichtbaren Ausschläge führen in vielen Fällen zu innerer Unruhe, Nervosität, Selbstzweifeln, Konzentrationsstörungen, Niedergeschlagenheit und Schlafstörungen. In besonders schweren Fällen kann die Hauterkrankung sogar Depressionen oder Angsstörungen auslösen oder zumindest begünstigen. Kinder, die unter Neurodermitis leiden, haben zudem ein nachweislich erhöhtes Risiko, an ADHS zu erkranken.
Umgekehrt reagiert die Haut der Betroffenen verstärkt auf psychische Belastungen. Im Falle von Stress, Sorgen oder Angst können sich bestehende Symptome verschlimmern oder sogar neue Schübe ausgelöst werden. Insbesondere chronische Belastungen können das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer gestörten Hormonproduktion führen. Wenn der Körper vermehrt Stresshormone produziert, steigt automatisch auch das Risiko für entzündliche Reaktionen der Haut.
Therapie von Neurodermitis
Die Therapie von Neurodermitis kann sowohl durch äußere, als auch durch innere Behandlungsmethoden erfolgen. Welche Behandlungsformen geeignet sind, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren wie der Lebensphase, dem Grad der Ausprägung sowie der Form der Erkrankung ab. Im Falle einer leichten bis mittelschweren Neurodermitis erfolgt in der Regel nur eine äußerliche Behandlung. Die innere Behandlung wird dagegen meist bei besonders schweren Schüben angewandt.
Im Rahmen der äußeren Behandlung kommen häufig harnstoffhaltige Salben zum Einsatz, die eine hautstabilisierende und rückfettende Wirkung aufweisen. Bei besonders schweren Schüben kann eine leichte Kortisontherapie zur äußeren Anwendung verschrieben werden. Cremes und Salben können sowohl zu einer Linderung des Juckreizes, als auch der sichtbaren Symptome beitragen. Daneben können Betroffene kühlende Cremes oder kalte Umschläge verwenden, um den Juckreiz kurzzeitig zu reduzieren.
Eine weitere populäre äußerliche Behandlungsform ist die Lichttherapie. Hierbei werden die betroffenen Hautpartien mit UV-Strahlen (insbesondere UV-A-Strahlen) bestrahlt. Der UV-Therapie wird eine juckreizlindernde und anti-entzündliche Wirkung nachgesagt. Kleinen Kindern und schwangeren Frauen wird diese Behandlungsform jedoch nur bedingt empfohlen. Zudem sollte die Therapie ausschließlich nach Absprache mit einem kompetenten Dermatologen durchgeführt werden.
Die innere Behandlung von Neurodermitis erfolgt in der Regel nur bei sehr starken Symptomen. In besonders schweren Fällen kann beispielsweise die Anwendung von Antihistaminika zu einer Linderung der Beschwerden führen. Insbesondere schwangere Frauen sollten hier jedoch vorsichtig vorgehen, da die Inhaltsstoffe der Medikamente die Gesundheit des Ungeborenen eventuell gefährden könnten. Die innere Therapie sollte also ausschließlich nach gründlicher Absprache mit einem qualifizierten Mediziner erfolgen.
Der Zusammenhang von Neurodermitis und Allergien
In Abhängigkeit davon, ob Neurodermitis in Zusammenhang mit einer Allergie vorliegt, wird zwischen zwei Formen der Hauterkrankung unterschieden: Der intrinsischen Form und der extrinsischen Form. Bei der intrinsischen Neurodermitis handelt es sich um die nicht-allergische Form der Erkrankung.
Die extrinsische Neurodermitis bezeichnet dagegen die allergische Form der Hauterkrankung. Dies bedeutet, dass das Immunsystem der Betroffenen besonders empfindlich auf bestimmte Allergene reagiert. Unter Allergenen versteht man alle Stoffe, die eine Allergie auslösen können. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Nährstoffe aus Lebensmitteln, Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten, Hausstaub-Milben, Pollen oder Tierhaare. Im Falle einer Unverträglichkeit produziert der Organismus Abwehrkörper, um sich vor dem entsprechenden Allergen zu schützen. Personen, die unter einer allergischen Neurodermitis leiden, haben erhöhte Mengen des Abwehrkörpers vom Typ Immunglobulin E (IgE) im Blut. Dieser führt wiederum zu einer erhöhten Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe, die die Symptome einer Neurodermitis hervorrufen können.
Mithilfe eines Hauttests oder einer Blutuntersuchung können Betroffene herausfinden, ob sie an einer intrinsischen oder extrinsischen Neurodermitis leiden. Wenn der IgE-Anteil im Blut auffällig erhöht ist oder die Haut eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmter Substanzen zeigt, liegt in den meisten Fällen die allergische Form der Hauterkrankung vor. Betroffene sollten den Kontakt mit den entsprechenden Allergenen nach Möglichkeit meiden.
Die richtige Hautpflege bei Neurodermitis
Bei einer Neurodermitis ist eine gute Pflege der empfindlichen Haut von essentieller Bedeutung. Betroffene sollten großen Wert darauf legen, dass ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird. Bei der Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten ist es entscheidend, dass die verwendeten Produkte von möglichst hoher Qualität und Reinheit sind. Allergieauslösende und hautreizende Stoffe sollten vermieden werden, um die Haut nicht zusätzlich zu irritieren.
Leider enthalten zahlreiche handelsübliche Kosmetikprodukte unnötige Zusatzstoffe wie Konservierungs- und Duftstoffe, die starke Irritationen der Haut hervorrufen können. Die lessmore-Pflegeprodukte sind vollkommen frei von Hilfsstoffen und enthalten ausschließlich reine Wirkstoffe. Aus diesem Grund eignen sie sich optimal zur Pflege von besonders empfindlicher Haut, die zu Neurodermitis neigt.
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