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Magnesium: Wirkung, Tagesbedarf und Magnesiummangel
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der im Körper an zahlreichen Prozessen beteiligt ist. Da der Organismus ihn nicht selbst herstellen kann, muss er in ausreichenden Mengen über die Nahrung aufgenommen werden. In der Regel ist es möglich, den täglichen Bedarf über eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu decken.In einigen Fällen besteht jedoch ein kurz- oder langzeitig erhöhter Magnesiumbedarf. Da eine Mangelversorgung zahlreiche Beschwerden und unvorhersehbare Folgen nach sich ziehen kann, ist es in diesem Fall entscheidend, die tägliche Zufuhr des Mineralstoffs zu erhöhen. Magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel eignen sich nicht nur zum Ausgleich eines diagnostizierten Mangels, sondern können sich auch positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist bei der Einnahme jedoch Vorsicht geboten.Wirkung von Magnesium im KörperIm menschlichen Körper übernimmt Magnesium zahlreiche lebenswichtige Funktionen. Der Mineralstoff ist unter anderem an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt, indem er die Aktivität von über 600 Enzymen steuert. Er ist für die normale Funktion des Herzens, der Nerven und der Muskeln unentbehrlich und reguliert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen sowie den Nerven- und Muskelzellen. Darüber hinaus ist Magnesium für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen und Zähne von essenzieller Bedeutung.An diesen Prozessen ist Magnesium beteiligtBeteiligung an Stoffwechselprozessen
Aufrechterhaltung der Muskelfunktion
Aufbau und Erhalt der Zähne und Knochen
Förderung der Darmbewegung
Regulierung der Funktion der Nervenzellen
Kommunikation zwischen Nerven- und MuskelzellenMagnesium beim SportAufgrund seiner großen Bedeutung für die Funktion der Muskeln und die Stabilität der Knochen wird Magnesium insbesondere von Sportlern häufig als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Rund 60 Prozent des Magnesiums im menschlichenMagnesium ist für die Kommunikation zwischen den Nerven und den Muskelzellen verantwortlich. Er sorgt dafür, dass elektrische Impulse weitergeleitet werden, wodurch sich die Muskeln bewegen können. Der Mineralstoff fungiert zudem als Gegenspieler von Kalzium, das für die Kontraktion der Muskeln sorgt. Magnesium ist dagegen für deren Entspannung verantwortlich. Aus diesem Grund kann ein zu hoher Kalziumspiegel im Körper Muskelkrämpfe nach sich ziehen. Magnesium kann Krämpfe dagegen lindern und Verspannungen vorbeugen. Beim Sport erhöht sich der Magnesiumbedarf des Körpers im Vergleich zum Ruhezustand um ungefähr zehn bis zwanzig Prozent, da der Verlust des Mineralstoffs über den Schweiß erhöht wird. Zahlreiche Sportler nehmen Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium in den Abendstunden ein, um die Regeneration der Muskulatur zu unterstützen, nächtlichen Muskelkrämpfen vorzubeugen und die Schlafqualität zu verbessern. Experten zufolge kann die körperliche Leistungsfähigkeit durch eine langfristige Einnahme gesteigert werden.Magnesium für die HerzgesundheitEin ausreichend hoher Magnesiumspiegel im Blut ist für die Gesundheit des Herzens und des Herz-Kreislaufsystems von hoher Bedeutung. Durch seine umfassende Wirkung auf das Herz kann Magnesium dessen Leistung verbessern und Herzrhythmusstörungen vorbeugen. Der Mineralstoff ist dafür verantwortlich, dass der Herzmuskel und die Muskulatur der Arterienwände entspannt bleibt und sich nicht verkrampft.Zudem ist Magnesium an der Regulierung des Blutdrucks und der Aufrechterhaltung gesunder Blutgefäße beteiligt. Es veranlasst eine Erweiterung der Gefäße, wodurch das Blut besser fließen und vermehrt ins Gewebe gelangen kann. Auf diese Weise kann der Mineralstoff Durchblutungsstörungen lindern und den Blutdruck senken. Als Gegenspieler von Kalzium kann er einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) und Thrombosen effektiv vorbeugen. Magnesium regt zudem den Aufbau von Elastin an. Dieses ist für die Elastizität der Venen und Arterien sowie anderen Gewebes verantwortlich und fördert die Heilung von Gewebe, unter anderem brüchiger oder verletzter Blutgefäßwände.Magnesium in der SchwangerschaftIn der Schwangerschaft ist der tägliche Magnesiumbedarf vermutlich nicht oder nur geringfügig erhöht. Deshalb kann er in der Regel über eine gesunde und ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Dennoch kann die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aus medizinischer Sicht in einigen Fällen sinnvoll sein. Wenn in der Schwangerschaft bestimmte Komplikationen wie starke Wadenkrämpfe, vorzeitige Wehen oder Präeklampsie auftreten, verschreiben viele Ärzte entsprechende Präparate.Unter vorzeitigen Wehen versteht man Wehen, die weit vor dem errechneten Geburtstermin über einen längeren Zeitraum und in kurzen Abständen auftreten. Da diese eine zu frühe Geburt veranlassen können, sollten betroffene Schwangere umgehend einen Arzt aufsuchen. Magnesiumpräparate sowie vermehrte Entspannung können vorzeitigen Wehen entgegenwirken und vorbeugen.Eine Präeklampsie ist auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt und äußert sich durch Symptome wie Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Bluthochdruck und die vermehrte Ausscheidung von Eiweiß über den Urin (Proteinurie). Im Falle einer Präeklampsie können Infusionen mit Magnesium Krampfanfällen und weiteren Symptomen vorbeugen. Eklampsie, die besonders schwere Verlaufsform der Präeklampsie, kann gravierende Folgen haben und sogar lebensbedrohlich sein. Zu den möglichen Komplikationen gehören beispielsweise Mangelentwicklung des Kindes, Frühgeburt und Abbruch der Schwangerschaft sowie neurologische Störungen und starke Krampfanfälle der schwangeren Frau.Tagesbedarf an MagnesiumDer empfohlene tägliche Magnesiumbedarf hängt in erster Linie vom Geschlecht und Alter ab. Der tägliche Bedarf steigt während des Heranwachsens an. Für Erwachsene ab 19 Jahren werden bis ins hohe Alter gleichbleibende Mengen empfohlen. Männer benötigen durchschnittlich größere Mengen des Mineralstoffs als Frauen.Täglicher Magnesiumbedarf nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) (in mg):männlichweiblichSäuglinge0 bis 4 Monate24244 bis 12 Monate8080Kinder und Jugendliche1 bis unter 4 Jahre1701704 bis unter 7 Jahre1901907 bis unter 10 Jahre24024010 bis unter 13 Jahre26023013 bis unter 15 Jahre28024015 bis unter 19 Jahre330260Erwachsene19 Jahre und älter350300Schwangere300Stillende300
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt darüber hinaus an, dass derzeit keine eindeutigen Hinweise auf einen erhöhten Magnesiumbedarf während der Schwangerschaft und der Stillzeit vorliegen. Aus diesem Grund wird für schwangere und stillende Frauen ebenfalls eine Zufuhr von 300 mg pro Tag empfohlen. Einige Mediziner gehen jedoch von einem leicht erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft von 310 mg und einem stark erhöhten Bedarf während der Stillzeit von 390 mg aus. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Magnesiumspiegel während der Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßig überprüfen zu lassen.
Personen, die unter einer chronischen Darmerkrankung leiden, Medikamente wie Diuretika einnehmen oder große Mengen an Alkohol konsumieren, können Magnesium über die Nahrung eventuell schlechter aufnehmen. Aufgrund des erhöhten Bedarfs empfiehlt sich in diesen Fällen oftmals die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
Welche Lebensmittel enthalten Magnesium?
In den meisten Fällen kann der tägliche Magnesiumbedarf durch den Verzehr magnesiumhaltiger Lebensmittel gedeckt werden. Da der Körper nur zwischen 30 und 50 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Magnesiums aufnimmt, ist es notwendig, entsprechend größere Mengen zu verzehren.
Der Mineralstoff ist insbesondere in pflanzlichen Lebensmitteln wie Nüssen, Samen und Vollkornprodukten wie beispielsweise Haferflocken oder Vollkornbrot enthalten. Auch in Hülsenfrüchten, Fisch und Fleisch, dunkler Schokolade, grünen Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat und Grünkohl sowie einigen Obstsorten wie Bananen, Kiwi und Beeren ist der Mineralstoff vorhanden. Wasser, sowohl aus der Leitung als aus der Flasche, enthält in der Regel ebenfalls größere Mengen an Magnesium.
Magnesiummangel
Bei einem Magnesiummangel liegt der Magnesiumspiegel im Blut deutlich unter dem Normbereich. Der Mangel kann durch eine ärztliche Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Im Falle einer gesunden und ausgewogenen Ernährung treten gravierende Mangelerscheinungen eher selten auf. Dennoch gehen Experten davon aus, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung betroffen sind. Jugendliche leiden besonders häufig unter einer zu geringen Konzentration von Magnesium im Blut.
Symptome eines Magnesiummangels
In einigen Fällen ruft ein Magnesiummangel keine oder nur leichte Beschwerden hervor und bleibt deshalb lange Zeit unentdeckt. Bei einem besonders gravierenden Mangel mit Werten von unter 0,5 mmol/l im Blut können dagegen diverse körperliche und psychische Symptome auftreten. Diese sind in der Regel sehr unspezifisch und können auch in Folge anderer Mangelerscheinungen auftreten.
Zu den möglichen Symptomen eines Magnesiummangels gehören:
Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Reizbarkeit, Nervosität und innere Unruhe
Krämpfe in der Waden- oder Kaumuskulatur
Muskelzuckungen
Herzklopfen, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen
Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfung
Durchblutungsstörungen
Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen
Schwindel
Kopfschmerzen
Depressionen
Ein Magnesiummangel kann bereits bei Säuglingen auftreten und sich durch Symptome wie eine erhöhte Infektanfälligkeit, vermehrte Krampfanfälle und Gedeihstörungen bemerkbar machen. Bei Kindern und Jugendlichen ruft eine Mangelversorgung meist insbesondere Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit hervor. Bei Mädchen kann es zudem zu einem verspäteten Einsetzen der Menstruation oder schmerzhaften Blutungen kommen.
Ursachen eines Magnesiummangels
Ein Magnesiummangel kann sowohl durch eine zu geringe Aufnahme als auch durch einen zu hohen Verlust des Mineralstoffs entstehen. Bei einigen Betroffenen liegt ein genetischer Defekt vor, durch den die Magnesiumaufnahme über den Darm eingeschränkt ist. Darüber hinaus können zahlreiche weitere Faktoren einen Magnesiummangel hervorrufen oder begünstigen. Dazu gehören:
Einseitige Ernährung
Mangelernährung
Essstörungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn
Chronische Nierenerkrankungen
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
Darmoperationen
Alkoholismus
Erhöhter Bedarf durch Sport
Häufiger Durchfall und Erbrechen
Erkrankungen der Schilddrüse
Diabetes mellitus
Einnahme bestimmter Medikamente wie Diuretika und Antibiotika
Behandlung eines Magnesiummangels
Ein diagnostizierter Magnesiummangel sollte nicht nur aufgrund seiner unangenehmen Symptome, sondern auch aufgrund seiner möglichen Folgen umgehend behandelt werden. Da alle Mineralstoffe im Körper zusammenarbeiten, kann eine Mangelversorgung mit Magnesium andere Mineralstoffspiegel beeinflussen. So kann er mit der Zeit beispielsweise einen Mangel an Kalzium oder Kalium hervorrufen.
Bei einem leichten Magnesiummangel ist es eventuell ausreichend, vermehrt magnesiumhaltige Lebensmittel zu verzehren. Bei einem ausgeprägteren Mangel oder bestehenden Beschwerden ist dagegen die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel notwendig. Besonders gravierende Mangelerscheinungen werden meist intravenös behandelt. Sobald der Mangel ausgeglichen wurde, gehen die Symptome in der Regel innerhalb weniger Wochen zurück.
Magnesiumüberschuss
Bei einem Magnesiumüberschuss liegt dagegen eine zu hohe Magnesiumkonzentration im Blut vor. Ein Magnesiumüberschuss kommt nur sehr selten vor und lässt sich meist auf die Einnahme zu hoch dosierter Nahrungsergänzungsmittel oder Infusionen zurückführen. In sehr seltenen Fällen kann er jedoch auch aus einer schweren Nierenschwäche (Morbus Addision) oder einer Schilddrüsenunterfunktion resultieren.
Bei einer Überdosierung magnesiumhaltiger Nahrungsergänzungsmittel treten normalerweise zunächst Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung und Durchfall oder ein niedriger Blutdruck auf. Ein starker Magnesiumüberschuss mit einer Konzentration von über 2 mmol/l im Blut kann dagegen schwerwiegende Symptome wie verminderte Muskelreflexe, Lähmungserscheinungen und im schlimmsten Fall Koma oder Herzstillstand nach sich ziehen.
In den meisten Fällen wird eine Hypermagnesiämie mit harntreibenden Mitteln behandelt. Überschüssige Mengen des Mineralstoffs werden auf diese Weise schnell ausgeschieden. Liegt dem Überschuss eine andere Erkrankung zugrunde, sollte diese ebenfalls behandelt werden.
Magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel
Die Einnahme magnesiumhaltiger Nahrungsergänzungsmittel ist im Falle eines diagnostizierten Mangels zwingend notwendig. Darüber hinaus kann eine Supplementierung beispielsweise bei einem erhöhten Bedarf, einer einseitigen Ernährung, zur Vorbeugung und Behandlung von Muskelbeschwerden oder zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens notwendig sein. Bei der Einnahme sollte jedoch unbedingt beachtet werden, dass die empfohlene Tageshöchstdosis des Herstellers nicht überschritten wird.
Auf dem Markt sind mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Magnesiumpräparate erhältlich, die sich nicht nur hinsichtlich ihrer Dosierung, sondern auch ihrer Qualität, Wirkung und Bioverfügbarkeit unterscheiden. Die verschiedenen Magnesiumverbindungen verfügen über unterschiedliche Eigenschaften. Beim Kauf ist es also empfehlenswert, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen und ein hochwertiges Produkt zu wählen, dass verschiedene Verbindungen enthält.
Zu den wirksamsten Magnesiumverbindungen gehören:
Magnesiumcitrat kommt in natürlichen Lebensmitteln vor und kann vom Körper besonders gut aufgenommen werden. Es unterstützt die Funktion des Herzens und Gehirns und kann Erschöpfung entgegenwirken.
Magnesiumaspartat kommt bei diagnostiziertem Magnesiummangel zum Einsatz und kann Störungen der Muskulatur, darunter Wadenkrämpfen entgegenwirken.
Magnesiumgluconat kann vom Körper gut aufgenommen werden und eignet sich besonders zur Einnahme bei einem erhöhten Bedarf.
Magnesiumorotat zeigt eine schützende Wirkung auf das Herz und kann Muskelkrämpfe reduzieren.
Magnesiumbisglycinat zeichnet sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit aus und gilt als besonders gut verträglich.
Magnesiumtaurat weist eine blutdruckregulierende Wirkung auf und kann die Funktion des Herzens unterstützen.
Fazit
Magnesium ist ein essenzieller Nährstoff, der in ausreichenden Mengen über die Nahrung aufgenommen werden muss. Er ist im Körper an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und für die Gesundheit der Muskeln und Knochen unerlässlich. Da eine mangelhafte Versorgung mit dem Mineralstoff weitreichende Konsequenzen haben kann, ist es wichtig, täglich magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen und Vollkornprodukte zu verzehren. Einige Personengruppen wie Sportler haben einen erhöhten Bedarf.
Da ein Magnesiummangel recht unspezifische Symptome hervorruft, kann er nur durch eine Blutanalyse festgestellt werden. Im Falle eines diagnostizierten Mangels ist es entscheidend, diesen schnellstmöglich durch die Einnahme geeigneter Präparate auszugleichen. Bei der Dosierung ist jedoch Vorsicht geboten, da auch ein zu hoher Magnesiumspiegel in Blut negative Folgen auf die Gesundheit haben kann. Auf dem Markt sind zudem zahlreiche verschiedene Magnesiumverbindungen erhältlich, die sich hinsichtlich ihrer Qualität und Wirkung voneinander unterscheiden. Aus diesen Gründen empfiehlt es sich, Präparate nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker einzunehmen.
Schlafstörungen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Wer für mehr als einen Monat in mindestens drei Nächten pro Woche schlecht schläft und dadurch im Alltagsleben beeinträchtigt wird, leidet unter einer Schlafstörung. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und betreffen Schätzungen zufolge bis zu 25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Schlafstörungen, die in den meisten Fällen von Problemen mit dem Einschlafen oder häufigem Erwachen während der Nacht gekennzeichnet sind. In der Folge fühlen sich Betroffene während des Tages meist müde und ausgelaugt. Häufig treten weitere Beschwerden wie Konzentrationsschwierigkeiten, eine erhöhte Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit aus. Da unzureichender Schlaf auf lange Sicht ernstzunehmende gesundheitliche Probleme verursachen kann, sollte eine Schlafstörung schnellstmöglich erkannt und behandelt werden. Ein erholsamer Schlaf bildet bekanntlich die Grundvoraussetzung für ein gesundes und glückliches Leben.[block id=”melatonin-produkte”]Schlafstörungen: UrsachenHäufig resultieren Schlafstörungen aus zugrundeliegenden körperlichen oder psychischen Beschwerden. Daneben können weitere Einflussfaktoren wie ein ungesunder Lebensstil, erhöhter Stress oder die Einnahme von Medikamenten negative Auswirkungen auf die Schlafqualität zeigen.Organische Ursachen von SchlafstörungenChronischen Schlafstörungen liegen oftmals organische Ursachen zugrunde. Viele Erkrankungen, darunter beispielsweise Bluthochdruck, führen zu einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems und somit zu einer erhöhten Alarmbereitschaft des Körpers. In der Folge kann es vermehrt zu Unruhe und einer Verminderung der Schlafqualität kommen. Daneben können hormonelle Störungen sowie Erkrankungen, die starke spürbare Beschwerden wie Schmerzen verursachen, zu unruhigem Schlaf und häufigen Weckreaktionen führen. Auch viele neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose führen nachweislich zu einer Verschlechterung der Schlafqualität.Die nachfolgend genannten organischen Beschwerden führen häufig zu Schlafstörungen:Atemwegserkrankungen und Beschwerden, die die Atmung verhindern (z.B. starkes Schnarchen, Husten, Schlafapnoe-Syndrom)
starke Schmerzen (z.B. Migräne)
Magenbeschwerden
Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz (z.B. Neurodermitis)
Erkrankungen der Gelenke und Muskeln (z.B. Rheuma)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
neurologische Erkrankungen (z.B. Parkinson)
hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
übermäßig häufiger Harndrang
Erkrankungen des ZwischenhirnsPsychische Ursachen der SchlaflosigkeitSchlaflosigkeit liegt in vielen Fällen psychischen Beschwerden oder Erkrankungen zugrunde. Umgekehrt können Schlafprobleme diese verstärken oder sogar auslösen.Schlafstörungen durch DepressionenAls eine der häufigsten psychischen Ursachen von Schlafstörungen gelten Depressionen. Da sich beide Erkrankungen wechselseitig beeinflussen, ist es häufig nicht möglich, die Beschwerden eindeutig voneinander zu trennen.Studien zufolge bewirken Depressionen eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol. In Folge kann sich der Körper durch den erhöhten Stresspegel abends nicht ausreichend erholen, wodurch das Einschlafen erschwert und die Schlafqualität beeinträchtigt wird. Depressive Menschen leiden zudem oft unter negativen Gedanken, die das Einschlafen zusätzlich erschweren. Darüber hinaus führen Depressionen in der Regel zu einer verminderten körperlichen Aktivität während der Tagesstunden. Dies kann zur Folge haben, dass kein Schlafdruck aufgebaut wird und abends keine ausreichende Müdigkeit aufkommt.Schlafstörungen durch ADHSADHS führt insbesondere bei Erwachsenen meist zu einer geistigen Unruhe und kreisenden Gedanken, die das Einschlafen enorm erschweren können. Viele Betroffene berichten von erhöhter geistiger Aktivität während der Abendstunden. Studien zufolge haben mehr als 70 Prozent der Betroffenen Schwierigkeiten, abends abzuschalten und einzuschlafen. Darüber hinaus führt ADHS häufig zu einem unruhigen, leichten Schlaf und häufigem Erwachen.Schlafstörungen durch AngststörungenÄhnlich wie Depressionen können Angststörungen als Folge von Schlafstörungen auftreten oder diese auslösen. Angsterkrankungen führen ebenfalls zu einer erhöhten Ausschüttung der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Diese signalisieren dem Körper, dass Gefahr besteht, wodurch die Aktivität des Sympathikus erhöht wird. In Folge steigen Herzschlag und Blutdruck an und der Körper befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft – selbst dann, wenn keine tatsächliche Gefahr besteht. Durch die gesteigerte Aktivität wird das Einschlafen erschwert und die Schlafqualität vermindert. Sonstige Gründe bei SchlaflosigkeitNeben physischen und psychischen Erkrankungen können Schlafstörungen aus zahlreichen weiteren Gründen resultieren. Dazu gehören beispielsweise der Konsum gesundheitsschädigender Substanzen und die Einnahme bestimmter Medikamente.DemenzJe nach Art und Ausprägung kann eine Demenz verschiedene Schlafstörungen mit unterschiedlichen Symptomen hervorrufen. Alzheimer führt in der Regel zu Einschlafstörungen, die Lewy-Körperchen-Demenz dagegen zu Durchschlafstörungen. Unabhängig von der Art der Demenz empfinden viele Betroffene eine erhöhte Tagesschläfrigkeit und fallen tagsüber häufig in einen Dämmerschlaf. Dadurch lässt das Bedürfnis nach Schlaf während der Nacht nach.AlkoholAlkohol zeigt zunächst eine scheinbar entspannende Wirkung und kann das Einschlafen dadurch erleichtern. Da Alkoholkonsum eine Störung der Schlafphasen nach sich zieht, wird die Schlafqualität jedoch reduziert und es kommt zu häufigerem Aufwachen während der Nacht. Dies liegt daran, dass der Körper damit beschäftigt ist, den schädlichen Alkohol abzubauen. In Folge kommt es zu verstärktem Schwitzen und einer Verminderung der regenerierenden Wirkung des Schlafs.StatineDie Einnahme von Cholesterinsenkern am Abend kann sowohl Ein- als auch Durchschlafprobleme verursachen. Studien zufolge treten Schlafstörungen als eine der häufigsten Nebenwirkungen bei langfristiger Einnahme gewisser Statine auf.BluthochdruckBei Bluthochdruck besteht eine erhöhte körperliche Aktivität, wodurch auch die Schlafqualität unweigerlich beeinflusst wird. Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Beschwerden können beispielsweise zu häufigem plötzlichem Erwachen während der Nacht führen. In Folge leiden Personen, die unter nächtlichem Bluthochdruck leiden, tagsüber verstärkt unter Müdigkeit.HistaminintoleranzHistamin ist daran beteiligt, den Wachzustand auszulösen und aufrechtzuerhalten. Bei einer Histaminintoleranz ist der Körper nicht in der Lage, das Hormon in ausreichenden Mengen abzubauen. Ein erhöhter Histaminspiegel begünstigt somit Ein- und Durchschlafstörungen. Zudem kann er dazu beitragen, dass der zirkadiane Rhythmus, unsere natürliche innere Uhr, aus dem Gleichgewicht gerät.Vitamin D MangelVitamin D ist an der Aufnahme von Kalzium und Phosophor beteiligt. Die Mineralstoffe sind wiederum für die Regulierung des Schlafs verantwortlich. In Folge kann ein Mangel an Vitamin D das Entstehen verschiedener Schlafstörungen begünstigen. Studien zufolge kann die Einnahme von Vitamin D-Präparaten insbesondere während der Wintermonate zu einer deutlichen Verbesserung der Schlafqualität beitragen.PMS (Prämenstruelles Syndrom)Ein ausgeglichener weiblicher Zyklus kennzeichnet sich durch eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Östrogens zwischen der Blutung und dem Eisprung und einer verstärkten Ausschüttung von Progesteron vom Eisprung bis zur Blutung. Beim PMS (Prämenstruellen Syndrom) gerät der natürliche Zyklus aus dem Gleichgewicht und es treten Hormonschwankungen auf, die diverse Beschwerden auslösen können. Bei Frauen mit PMS kommt es insbesondere während der zweiten Zyklushälfte oftmals zu einer verringerten Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, wodurch die Schlafqualität negativ beeinflusst wird.[block id=”melatonin-produkte”]Schlafstörungen: SymptomeSchlafstörungen können sich durch verschiedene Symptome in unterschiedlicher Intensität äußern. In den meisten Fällen gehen sie jedoch mit Ein- und Durchschlafstörungen einher, aus denen diverse körperliche und psychische Beschwerden resultieren. Die meisten Betroffenen empfinden während des Tages eine gesteigerte Müdigkeit, die sich wiederum negativ auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirkt. Auf lange Sicht kann unzureichender Schlaf zahlreiche gravierende Folgen auf die Gesundheit und die allgemeine Lebensqualität haben.Ein- und DurchschlafstörungenEin- und Durchschlafprobleme können sowohl unabhängig voneinander als auch zusammen auftreten. Einschlafstörungen kennzeichnen sich dadurch, dass Betroffene abends häufig mehr als eine halbe Stunde brauchen, bis sie einschlafen können. Häufig kommen währenddessen unruhige Gedanken und Sorgen auf.Bei Durchschlafstörungen wachen Betroffene dagegen ein- oder mehrmals in der Nacht auf und können dann nicht mehr oder nur noch schwer in den Schlaf zurückfinden. Zudem ist die allgemeine Schlafqualität meist verringert und der Schlaf ist wenig erholsam. Häufig kommt es zu weiteren Symptomen wie übermäßigem Schwitzen, einem beschleunigten Puls und einem erhöhten Blutdruck.TagesmüdigkeitUnzureichender Schlaf führt auf lange Sicht unweigerlich zu einer erhöhten Müdigkeit und eventuell unerwartetem Einschlafen während des Tages. In der Regel deutet eine anhaltende Tagesmüdigkeit auf das Bestehen einer Schlafstörung hin. In einigen Fällen kann erhöhte Müdigkeit jedoch trotz ausreichendem Schlaf auftreten und auf das Bestehen einer anderen Erkrankung hindeuten.ReizbarkeitMüdigkeit während des Tages führt häufig zu einem Gefühl der inneren Unruhe und einer erhöhten Reizbarkeit. Betroffene sind weniger belastbar und fühlen sich schneller überfordert, wodurch es vermehrt zu Stressreaktionen und unkontrolliertem Verhalten kommt.KonzentrationsschwächeSchlafstörungen schränken sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit ein. Durch die anhaltende Müdigkeit und Kraftlosigkeit kommt es vermehrt zu Konzentrationsschwächen und Gedächtnisproblemen. Häufig werden diese von Kopfschmerzen begleitet.DepressionenSchlafmangel wirkt sich erwiesenermaßen negativ auf das Wohlbefinden aus. Schlafstörungen können bestehende Depressionen verschlimmern und diese auf lange Sicht sogar auslösen.AngstzuständeWissenschaftliche Studien belegen, dass unzureichender Schlaf zu einem Anstieg der Aktivität in emotionalen Hirnzentren wie der Amygdala führt. Da die Amygdala für die Reaktion auf negative und unangenehme Erfahrungen verantwortlich ist, führt eine gesteigerte Aktivität zu verstärkten Angst- und Stressreaktionen. Forscher stellten fest, dass bereits eine schlaflose Nacht zu einem Anstieg des Angstniveaus um 30 Prozent führen kann.[block id=”melatonin-produkte”]Schlafstörungen: BehandlungEs gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung von Schlafstörungen. Welche Methode individuell geeignet ist, hängt insbesondere von den Ursachen der Beschwerden ab. Häufig kommt eine Kombination mehrerer Therapieverfahren zum Einsatz.Verhaltens- und SchlaftherapieVerhaltens- und Schlaftherapie wird insbesondere dann angewandt, wenn die Schlafstörungen im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen auftreten oder die Lebensqualität über einen langen Zeitraum stark beeinträchtigen. In der Regel kommt eine kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz, die in kleinen Gruppen ambulant durchgeführt wird. Die Therapie hat meist eine Dauer von zwei bis drei Monaten. Ziel besteht darin, ein gesundes Schlafverhalten zu erlernen. In wöchentlichen Sitzungen wird allgemeines Wissen über den Schlaf vermittelt. Zudem werden die individuellen schlafbezogenen Probleme der Patienten identifiziert.Verbesserung der SchlafhygieneSchlafhygiene bezeichnet Verhaltensweisen und Umstände, die die Schlafqualität fördern. Durch eine Verbesserung der persönlichen Schlafhygiene können Betroffene selbständig zu einem erholsameren Schlaf beitragen. Hierzu sollten schlafstörende Faktoren eliminiert oder zumindest reduziert werden. Dazu gehören beispielsweise der Konsum anregender Genussmittel am Nachmittag, spätabendliches Essen und Arbeit am Computer am späten Abend. Daneben können Bedingungen geschaffen werden, die zu einem erhöhten Ruhegefühl beitragen. Es empfiehlt sich, geregelte Schlafzeiten und eventuell ein entspannendes abendliches Ritual einzuführen. Ein ruhiger, abgedunkelter Schlafraum mit einer Temperatur von 15 bis 18°C bietet die besten Voraussetzungen für einen guten Schlaf.EntspannungstechnikenEs gibt zahlreiche bewährte Entspannungstechniken, die nachweislich zu einer Verbesserung der Schlafqualität beitragen können. Dazu gehören beispielsweise sanfte körperliche Bewegungen wie Yoga, Tai Chi oder Spaziergänge in der Natur, aber auch Atemübungen und Meditationen. Die Übungen sollten bestenfalls in den Abendstunden und in einer möglichst angenehmen und ruhigen Umgebung durchgeführt werden.MedikamenteIn besonders schweren Fällen können Schlafstörungen medikamentös behandelt werden. Wenn die Beschwerden im Rahmen von Depressionen oder Angsterkrankungen auftreten, reicht oftmals die medikamentöse Behandlung der zugrundeliegenden psychischen Erkrankung aus. Da die Einnahme echter Schlafmittel, sogenannter Hypnotika, zahlreiche Nebenwirkungen sowie Abhängigkeit verursachen kann, ist hierbei vermehrte Vorsicht geboten. In den meisten Fällen werden sie deshalb nur über kurze Zeiträume von wenigen Wochen bis Monaten eingenommen. Stattdessen wird oft die Einnahme pflanzlicher Präparate wie beispielsweise Baldriantropfen oder beruhigenden Kräutertees empfohlen.AkupunkturAkupunktur ist eine Technik, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zum Einsatz kommt. Aus Sichtweise der fernöstlichen Medizin werden Schlafstörungen durch einen Yin-Mangel und eine Störung im Element Feuer hervorgerufen. Es gibt insgesamt 20 Akupunkturpunkte, die die Probleme beheben können. In der Regel sind mehrere Sitzungen erforderlich, bis sich eine Besserung der Schlafqualität einstellt.HypnoseHypnose kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die Schlafstörungen psychisch bedingt sind oder bei Betroffenen großen psychischen Leidensdruck hervorrufen. Ziel der Hypnose besteht darin, die Ursache für die Beschwerden zu lokalisieren und im Unterbewusstsein gespeicherte Programme positiv zu beeinflussen. Auch hier sind meist mehrere Sitzungen erforderlich, bis die Symptome nachlassen.FazitSchlafstörungen sind in der westlichen Leistungsgesellschaft ein weit verbreitetes Problem. Zahlreiche Menschen leiden insbesondere in fordernden Lebensphasen unter Schlafproblemen. Schlafstörungen und psychische Beschwerden wie Stress, Depressionen und Angstzustände beeinflussen sich oftmals wechselseitig, wodurch ein Teufelskreis entstehen kann. Auch körperliche Erkrankungen und weitere Faktoren wie ein ungesunder Lebensstil können sich negativ auf die Schlafqualität auswirken.Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Schlafstörungen, die sich hinsichtlich ihrer Ursachen sowie ihrer Symptome unterscheiden. Die meisten Betroffenen leiden unter Ein- oder Durchschlafstörungen und daraus resultierenden Beschwerden während des Tages. Da Schlafmangel nicht nur das geistige Wohlbefinden, sondern auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen kann, sollte eine Schlafstörung behandelt werden.Welche Behandlungsmöglichkeit individuell geeignet ist, hängt insbesondere von den Ursachen der Schlafstörung ab. In erster Linie sollten Betroffene lernen, was einen gesunden Schlaf ausmacht und wie günstige Bedingungen für diesen geschaffen werden können. Treten die Beschwerden im Rahmen einer psychischen oder körperlichen Erkrankung auf, sollte der Fokus auf die Behandlung dieser gesetzt werden. Daneben können ergänzende Verfahren zur Behandlung der Schlafstörung angewandt werden.[block id=”melatonin-produkte”]
Faszien: Schmerzen, Entzündung und Therapie
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Faszien: Was ist das?Anatomie und Struktur der FaszienFaszien sind weißliche, netzartig ineinander verwobene Kollagenfaserstränge, die Unterhaut, Muskeln, Gelenke und Knochen umhüllen. Sie befinden sich im gesamten Körper und spielen eine wichtige Rolle im Bewegungsapparat.Faszien haben eine Vielzahl von Funktionen im Körper. Einerseits sorgen sie für eine Stabilisierung von Gelenken, andererseits dienen sie als Gleitflächen zwischen Muskeln und sorgen für eine effektive Kraftübertragung im muskulären System, wodurch sie vor Verletzungen schützen.Andererseits sind Faszien maßgeblich an der Wahrnehmung von Körperposition und Gleichgewicht beteiligt, was als Propriozeption bezeichnet wird. Faszien reagieren auf mechanische Reize, wie zum Beispiel Druck und Zug, und leiten Informationen an das zentrale Nervensystem weiter. Die elastischen Eigenschaften der Faszien ermöglichen es ihnen, Energie zu speichern und wieder freizusetzen, was bei sportlichen Aktivitäten von Vorteil sein kann.Da Faszien mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen sind, haben sie auch Einfluss auf den Stoffwechsel und die Regeneration von Muskeln und anderes Gewebe. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen (Vitamin B und Vitamin D) ist daher entscheidend für die Faszien.Faszien: SchmerzenFaszien: Ursachen der SchmerzenEin Hauptgrund für Faszienschmerzen ist die Überbeanspruchung der betroffenen Körperregion, die zu einer Reizung der Faszien führt. Zum Beispiel kann eine einseitige Belastung beim Sport oder ungewohnte körperliche Aktivitäten die Faszien belasten und Schmerzen verursachen. Stress und einseitige Bewegungsmuster können ebenfalls zu Schmerzen in den Faszien beitragen.Weitere Gründe für Schmerzen in den Faszien können Muskelverspannungen, Verletzungen oder Entzündungen sein. Auch verklebte Faszien können ein Auslöser für Faszienschmerzen sein.Faszienentzündung: SymptomeEine Entzündung der Faszien, auch Faszienentzündung genannt, äußert sich durch typische Symptome. Dazu gehören Schmerzen, die sich bei Druck und Belastung verstärken. Ein Beispiel für eine Faszienentzündung ist die Plantarfasziitis, bei der es zu Entzündungen und Schmerzen im Bereich der Sehnenplatte der Fußsohle kommt. Die betroffene Stelle ist meist der Ansatz der Sehnenplatte am Fersenbein.Weitere Symptome einer Faszienentzündung sind Schwellungen, Rötungen und Wärme im betroffenen Bereich. In manchen Fällen kann die entzündete Stelle schmerzempfindlich oder bei Bewegung eingeschränkt sein. Wenn die Faszienentzündung unbehandelt bleibt, kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome und eventuell zur Entstehung von chronischen Schmerzen kommen.Faszien verklebt: SymptomeVerklebte Faszien entstehen häufig durch Bewegungsmangel oder ungünstige Bewegungsmuster. Wenn die betroffenen Faszien nicht mehr frei gleiten können, kann dies zu Schmerzen, Verspannungen und Bewegungseinschränkungen führen. Durch eine Verklebung des Fasziennetzes kann die Zwischenzellflüssigkeit nicht mehr richtig fließen und die Fibroblasten das Fasziennetz nicht mehr optimal umweben.Symptome von verklebten Faszien sind steifheitsgefühl, Schmerzen bei Druck und “Triggerpunkte”, die als schmerzhafte Knoten wahrgenommen werden. In manchen Fällen kann es auch zu Bewegungseinschränkungen kommen, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken können.Faszien: TherapiePräventionPrävention ist der erste Schritt, um Faszienschmerzen und Entzündungen zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung können helfen, die Gesundheit der Faszien zu erhalten. Es ist ebenfalls ratsam, ein angemessenes Maß an Flexibilität und Kraft in den Muskeln aufzubauen, um Faszienprobleme vorzubeugen. Dabei können gezielte Dehnübungen und sanftes Krafttraining das Fasziengewebe unterstützen.In vielen Fällen sind verklebte Faszien das Resultat von Bewegungsmangel oder falscher Körperhaltung. Daher ist es von enormer Bedeutung, auf eine korrekte Haltung zu achten und regelmäßige Pausen einzulegen, wenn Sie lange Zeit in ein und der selben (unnatürlichen) Position verbringen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation und Tiefenentspannung können dazu beitragen, Muskelverspannungen abzubauen.PhysiotherapieEine der wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten von Faszienschmerzen ist die Physiotherapie. Hierbei untersucht der Therapeut die Faszien mit seinen Händen, um Verklebungen ausfindig zu machen und gezielte Massage- oder Mobilisationstechniken anzuwenden, um diese zu lösen. Darüber hinaus kann Faszientraining mit Dehnungsübungen eingesetzt werden, um die Beweglichkeit zu fördern und Schmerzen zu behandeln.Ein weiterer Ansatz ist die Faszien-Rollmassage, die das Gewebe wieder flexibel macht und regenerative Prozesse anregt. Hierfür wurden spezielle Rollen und Kugeln entwickelt, um den Druck während der Massage optimal zu verteilen und so die Faszien gezielt zu behandeln.Medikamentöse BehandlungSchmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol können je nach Ursache unterschiedlich gut gegen Faszienschmerzen helfen. In einigen Fällen können sie jedoch nahezu wirkungslos sein, weshalb eine alternative Behandlungsmethode erforderlich sein kann.Von einer Selbstmedikation sollten zwingend abgesehen werden. Die Einnahme von Medikamenten sollte ausschließlich nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen, um mögliche Wechselwirkungen und Kontraindikationen auszuschließen.Faszien-YogaFaszien-Yoga ist eine sanfte Methode, um die Faszien zu dehnen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern. Die Übungen sind speziell darauf ausgelegt, das Fasziengewebe zu entspannen und Verspannungen zu lösen.In der Regel beinhaltet Faszien-Yoga eine Kombination aus dynamischen und statischen Übungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Übenden abgestimmt sind. Dabei können Yoga-Positionen wie Vorwärtsbeugen, Rückbeugen und Drehungen gezielt zur Behandlung von Faszienproblemen eingesetzt werden.Häufig gestellte FragenWas sind die häufigsten Ursachen für Faszien Schmerzen?Die häufigsten Ursachen für Faszien Schmerzen sind Verklebungen, Verspannungen oder Entzündungen im faszialen Gewebe. Faszienverklebungen entstehen durch Bewegungsmangel, einseitige Belastungen oder falscher Körperhaltung. Faszien-Verklebungen können die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen.Wie kann man entzündete Faszien behandeln?Entzündete Faszien können durch eine Kombination aus Entspannung, Kältetherapie, entzündungshemmende Medikamente und gezielten Übungen behandelt werden. Um die Entzündung zu reduzieren, sollte man zunächst die betroffenen Körperbereiche schonen und Kälte anwenden, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. Die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sollte ausschließlich nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker erfolgen.Wie können Faszienübungen zur Schmerzlinderung beitragen?Faszienübungen können zur Schmerzlinderung beitragen, da hierdurch Verklebungen gelöst werden und die Durchblutung angeregt wird, was das fasziale Gewebe insgesamt flexibler macht. Zur Anwendung können Faszienübungen wie Dehnungen, die Anwendung einer Faszienrolle oder Faszien-Yoga kommen.Was sind die Symptome einer Faszien-Entzündung im Oberschenkel?Die Symptome einer Faszien Entzündung im Oberschenkel sind häufig Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen. Der Schmerz kann lokal am entzündeten Bereich oder entlang der betroffenen Faszienlinie auftreten. Die Schmerzen können sich bei Druck, Belastung oder Aktivitäten wie Laufen oder Springen verstärken.Die Entzündung kann auch mit Schwellungen oder Rötungen einhergehen. Um die genaue Ursache Ihrer Schmerzen zu bestimmen, sollten Sie ein Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen.Welcher Sport ist gut für die Faszien?Sportarten wie Yoga, Pilates, Schwimmen und Tanzen sind besonders gut für die Faszien, da sie eine Vielfalt an Bewegungen und Dehnungen bieten, die das fasziale Gewebe geschmeidig halten. Regelmäßiges Faszientraining, wie zum Beispiel mit einer Faszienrolle oder gezielte Dehnübungen, sind ebenfalls von Vorteil. Achten Sie darauf Ihr Training abwechslungsreich zu gestalten, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
Homocystein: Ursachen und Symptome eines erhöhten Homocysteinspiegels
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Homocystein ist ein Stoffwechselzwischenprodukt, das im Körper jedes Menschen vorkommt. In geringen Mengen ist es unbedenklich, in höherer Konzentration zeigt es jedoch eine zellschädigende Wirkung. Ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut geht zahlreichen wissenschaftlichen Studien zufolge mit einem gesteigerten Risiko für diverse Erkrankungen einher. Durch eine gesunde Lebensweise und die ausreichende Versorgung mit essentiellen Vitaminen kann der Abbau von Homocystein gefördert und erhöhte Werte gesenkt werden.[block id=”homocystein”]Was ist Homocystein?Homocystein ist eine körpereigene Aminosäure, die keine unmittelbare physiologische Funktion ausführt. Sie entsteht als kurzfristiges Zwischenprodukt im Stoffwechsel aus der Aminosäure Methionin, die insbesondere in eiweißhaltigen Lebensmitteln vorkommt. Homocystein selbst kann dagegen nicht über die Nahrung aufgenommen werden.Der amerikanische Biochemiker Vincent du Vigneaud entdeckte Homocystein bereits im Jahre 1932 im Rahmen seiner Forschung über schwefelhaltige Verbindungen. In den 1960er Jahren erkannten Mediziner im Royal Victoria Hospital in Belfast erstmals, dass hohe Konzentrationen der Aminosäure in Verbindung mit diversen Krankheiten stehen könnten. Aus den Untersuchungen ging hervor, dass Kinder, die unter Entwicklungsstörungen leiden, häufig stark erhöhte Homocysteinwerte aufwiesen.Homostein erhöht: Mögliche UrsachenBei etwa einem Drittel der Betroffenen lässt sich ein erhöhter Homocystein-Spiegel auf genetische Ursachen zurückführen. Bei rund zwei Drittel der Betroffenen ist dagegen eine Mangelversorgung mit B-Vitaminen Hauptgrund für die erhöhte Konzentration der Aminosäure im Körper.Homocystein erhöht durch genetisch bedingte UrsachenAls häufigste genetisch bedingte Ursache für einen erhöhten Homocysteinspiegel gilt Homocystinurie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die den Aminosäuren-Stoffwechsel betrifft. Sie lässt sich auf einen Mangel an verschiedenen Enzymen zurückführen, die am Stoffwechsel der essentiellen Aminosäure Methionin beteiligt sind.In Abhängigkeit von den betroffenen Enzymen wird zwischen drei Formen der Erkrankung unterschieden:Typ 1 der Homocystinurie betrifft das Enzym Cystathionbetasynthase (CBS). Durch eine Störung in der Synthese von Cystein aus Methionin kommt es zu einer Anreicherung von Homocystein im Urin sowie im Blut.
Typ 2 der Homocystinurie betrifft das Enzym Methylen-Tetra-Hydrofolat-Reduktase (MTHFR). Dieses ist für die Regulierung der Synthese von Methionin aus Homocystein verantwortlich. Neben einem steigenden Homocysteinspiegel kann dieser Enzymdefekt auch einen Mangel an Methionin nach sich ziehen.
Typ 3 der Homocystinurie kennzeichnet sich durch einen Mangel an Cobalamin, also Vitamin B12, aus. Da dieses ebenfalls an der Synthese von Methionin aus Homocystein beteiligt ist, können sowohl ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut als auch ein Methioninmangel daraus folgen.Homocystein erhöht durch NährstoffmängelAls Hauptursache für einen erhöhten Homocysteinspiegel gilt ein Mangel an den Vitaminen B6 und Vitamin B12 sowie Folsäure. Der Körper ist nur dann in der Lage, Homocystein normal abzubauen, wenn ihm ausreichende Mengen dieser Mikronährstoffe zur Verfügung stehen. Bei einer mangelhaften Versorgung kommt es zu Störungen im Abbau und damit unweigerlich zu einem Anstieg von Homocystein im Blut.In den meisten Fällen tritt ein Mangel an B-Vitaminen infolge einer unausgewogenen Ernährung auf. Da der Konsum von Kaffee, Alkohol und Zigaretten die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen kann, ist hier ebenfalls vermehrte Vorsicht geboten. Auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente können Nährstoffmängel begünstigt werden.In bestimmten Lebensphasen wie während der Wechseljahre und der Schwangerschaft sowie mit zunehmendem Alter besteht ein erhöhter Nährstoffbedarf und somit ein erhöhtes Risiko für Vitaminmängel. Daneben können erblich bedingte Ursachen sowie diverse Erkrankungen wie Unterfunktion der Schilddrüse, Nierenschwäche, Diabetes mellitus oder Tumore die Aufnahme der für den Homocysteinabbau notwendigen Nährstoffe erschweren.Homocystein zu hoch: SymptomeZahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel zur Entstehung diverser Krankheiten beitragen kann. Diese betreffen insbesondere das Herz-Kreislauf-System.Homocystein zu hoch: HaarausfallIn den meisten Fällen treten erhöhte Homocysteinwerte im Zusammenhang mit einem Mangel an Folsäure, Vitamin B6 oder Vitamin B12 auf. Da diese für ein gesundes Haarwachstum essentiell sind, können zu hohe Konzentrationen der Aminosäure im Blut mit Haarausfall einhergehen. Umgekehrt können Haarausfall und schwaches Haarwachstum auf einen zu hohen Homocysteinspiegel hinweisen.Durch einen Mangel an Folsäure kann es zu Störungen im Wachstum und der Vermehrung diverser Zellen, darunter auch der Haarwurzeln kommen. Eine ausreichende Zufuhr mit Folsäure ist für ein gesundes Haarwachstum deshalb unerlässlich. Im Falle einer Mangelversorgung lässt die Zellteilung an den Haarwurzeln nach, wodurch Haarausfall entstehen kann.Auch Vitamin B6 ist an Stoffwechselvorgängen an den Haarwurzeln beteiligt. Bei einer zu niedrigen Zufuhr steigt nicht nur das Risiko für Haarausfall, sondern auch für Entzündungen der Kopfhaut, eine gestörte Talgproduktion und geschwächtes Haar.Vitamin B12 ist ebenfalls am Haarwachstum beteiligt. Es wird für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt und versorgt die Haarfollikel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei einer Mangelversorgung kann es zu vermindertem Haarwachstum sowie vermehrtem Haarausfall kommen.Auswirkungen von Homocystein auf den StoffwechselEin erhöhter Homocysteinspiegel stellt insbesondere auf lange Sicht eine Belastung für den gesamten Stoffwechsel dar. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass er zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung diverser Erkrankungen beiträgt, die den gesamten Körper betreffen können.Steigende Homocysteinwerte gehen insbesondere mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Es wird vermutet, dass die Aminosäure über gefäßschädigende Eigenschaften verfügt und die Entstehung von Arteriosklerose fördert. Durch die Verhärtung der Blutgefäße steigt wiederum das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und weitere Erkrankungen. Bei Schädigung der Gefäßwände kann es zudem verstärkt zu Thrombosen, Blutgerinnseln und Durchblutungsstörungen in verschiedenen Körperteilen wie den Beinen kommen.Darüber hinaus wird ein Zusammenhang zwischen einem zu hohen Homocysteinspiegel und der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz und kognitiven Störungen sowie Depressionen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Diabetes mellitus, Schwangerschaftskomplikationen und Sehstörungen vermutet. Zu hohe Konzentrationen im Blut werden zudem mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Tumoren in Verbindung gebracht.Homocysteinspiegel: NormwerteDer Homocysteinspiegel gibt Auskunft über die Konzentration der Aminosäure im Blutplasma einer Person. In den meisten Fällen erfolgt die Messung durch eine labortechnische Blutuntersuchung. Die Ermittlung der Homocysteinwerte gibt nicht nur Auskunft über den Gehalt an Homocystein, sondern gilt auch als zuverlässiger Indikator für einen Mangel an B-Vitaminen.Einigen Personengruppen wird eine regelmäßige Überprüfung des Homocysteinspiegels empfohlen. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die an Herz-Kreislauferkrankungen, Niereninsuffizienz, Fettstoffwechselstörungen, Alzheimer und Parkinson leiden. Auch Rauchern wird häufig eine gelegentliche Kontrolle nahegelegt.Mit dem Alter nimmt der Homocysteinspiegel im Blut in der Regel zu. Mit steigenden Werten erhöhen sich jedoch auch die gesundheitlichen Risiken der Aminosäure. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Menschen, einen Wert von unter 12 Mikromol pro Liter (µmol/l) anzustreben. Personengruppen, die Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, wird empfohlen, einen Wert von unter 9 Mikromol pro Liter zu erreichen.Da die zellschädigende Aminosäure keinerlei physiologischen Funktionen ausführt, gilt jedoch ein möglichst niedriger Homocysteinspiegel als anstrebenswert. Werte ab 8 Mikromol pro Liter gelten bereits als bedenklich und können mit negativen Folgen auf die Gesundheit verbunden sein. Bei Werten ab 10 Mikromol pro Liter liegt bereits eine eindeutige Erhöhung vor, die mit einem erhöhten Risiko für diverse Erkrankungen einhergeht. Ab 15 Mikromol pro Liter spricht man von stark erhöhten Werten, die eine möglichst schnelle Behandlung erfordern. Liegt ein Homocysteinspiegel von über 30 Mikromol pro Liter vor, handelt es sich um eine sogenannte Hyperhomocysteinämie. Da diese mit sehr hohen Gesundheitsrisiken einhergeht, erfordert sie eine besondere ärztliche Behandlung.Homocystein senkenEs gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, den Homocysteinspiegel nachhaltig zu senken. Durch eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde, aktive Lebensweise kann der körpereigene Abbau der schädlichen Aminosäure erhöht werden. Eine besonders wichtige Rolle nimmt hier die Versorgung mit ausreichenden Mengen an B-Vitaminen ein.Homocystein senken durch ErnährungDie individuelle Ernährung übt einen entscheidenden Einfluss auf die Konzentration von Homocystein im Blut aus. Um erhöhten Werten vorzubeugen oder diese zu senken, ist insbesondere eine gute Versorgung mit den Vitaminen B6, B9 (Folsäure) und B12 entscheidend. Diese dienen den Körperzellen als Coenzyme zum Abbau der zellschädigenden Aminosäure beziehungsweise deren Umwandlung in andere Aminosäuren. Homocystein kann also nur dann erfolgreich abgebaut werden, wenn regelmäßig ausreichende Mengen dieser B-Vitamine über die Nahrung oder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.Vitamin B6 ist an der Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Cystein beteiligt, die für den Körper keine Gefahr darstellt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von mindestens 1,4 mg Vitamin B6 (ab 13 Jahren). Dieses befindet sich in Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch (insbesondere Leber), Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen.Folsäure oder Vitamin B9 wird für die Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Methionin benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich mindestens 300 µg (ab 13 Jahren) einzunehmen. Schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund des erhöhten Nährstoffbedarfs eine Zufuhr von 550 µg bzw. 450 µg empfohlen. Als gute Folsäurequellen gelten beispielsweise grünes Gemüse und Salat, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Hefe, Eigelb, Rindfleisch und Leber. Bei der Zubereitung von folsäurehaltigen Lebensmitteln gilt jedoch zu beachten, dass das Vitamin sehr hitzeempfindlich ist und sich beim Kochen, Braten und Backen schnell zersetzt.Homocystein senken durch einen gesunden LebensstilWissenschaftlichen Studien zufolge übt nicht nur die Versorgung mit Nährstoffen, sondern auch die Lebensweise einen Einfluss auf den Homocysteinspiegel aus. Demnach kann auch eine Änderung des Lebensstil zu einer natürlichen Senkung erhöhter Werte beitragen.Diverse Studien bestätigen, dass der Konsum von Zigaretten zu einer Erhöhung der Konzentration von Homocystein im Blut beitragen kann. Rauchen erhöht nicht nur den oxidativen Stress und steigert somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern beeinträchtigt möglicherweise auch die Umwandlung von Homocystein in Methionin. Auch größere Mengen an Alkohol und Kaffee können zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels beitragen. Starker Alkoholkonsum kann darüber hinaus zu einem Mangel an B-Vitaminen führen. Der Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee kann somit den Abbau der schädlichen Aminosäure fördern.Studien legen zudem nahe, dass ein inaktiver Lebensstil sowie chronischer Stress in Verbindung mit erhöhten Homocysteinwerten stehen. Bei Menschen, die sich wenig bewegen, wurde eine durchschnittlich höhere Konzentration im Blut festgestellt. Regelmäßige Bewegung sowie Entspannungstechniken können den Abbau von Homocystein somit ebenfalls fördern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.Homocystein senken durch NahrungsergänzungsmittelWenn der Homocysteinspiegel bereits stark erhöht ist, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung häufig nicht mehr ausreichend, um die Werte in den Normbereich zu senken. In diesem Fall empfehlen Ärzte und Ernährungswissenschaftler oftmals die zusätzliche Einnahme Vitamin-B-haltiger Nahrungsergänzungsmittel.Normocyst und Normocyst pro enthalten Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure in ihren bioaktiven Wirkformen.Die Dosierung der enthaltenen Wirkstoffe wurde anhand einer wissenschaftlichen Dosisfindungsstudie ermittelt und ermöglicht eine besonders effektive, schnelle und langfristige Senkung des Homocysteinspiegels. Normocyst pro enthält darüber hinaus den zusätzlich unterstützenden Wirkstoff Betain und eignet sich somit insbesondere zur Anwendung bei stark erhöhten Homocysteinwerten. Durch die bioaktiven Wirkformen erfolgt eine unmittelbare Verwertung und optimale Wirkungsentfaltung.[block id=”homocystein”]FazitHomocystein ist eine Aminosäure, die als Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels entsteht. Sie übernimmt keinerlei physiologische Funktion, weist in höheren Mengen jedoch eine zellschädigende Wirkung auf. Als Hauptursachen für einen erhöhten Homocysteinspiegel gelten genetische Veranlagung sowie eine Mangelversorgung mit B-Vitaminen.Das Blut jedes gesunden Menschen enthält gewisse Mengen an Homocystein. Gefährlich wird die Aminosäure erst, wenn ihre Konzentration im Körper über den unbedenklichen Bereich steigt. Grundsätzlich gilt ein möglichst niedriger Homocysteinspiegel als besonders gesund und anstrebenswert. Erhöhte Werte stellen auf lange Sicht eine Belastung für den gesamten Körper dar und gehen mit einem erhöhten Risiko für diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zahlreiche weitere Beeinträchtigungen einher.Um erhöhten Homocysteinwerten vorzubeugen, ist es entscheidend, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen zu achten. Auch regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und der Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee können den Abbau der zellschädigenden Aminosäure fördern. Wenn bereits stark erhöhte Werte vorliegen, empfiehlt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur gezielten Senkung des Homocysteinspiegels.
Histaminintoleranz: Ursachen, Symptome, Diagnose, Lebensmittel
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Schätzungen zufolge leiden zwischen einem und drei Prozent der europäischen Bevölkerung an einer Histaminintoleranz. In den meisten Fällen tritt sie erst in der zweiten Lebenshälfte auf. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.Betroffene reagieren auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel mit diversen Beschwerden. Da die Symptome oft relativ unspezifisch sind und es bisher keine eindeutigen Diagnostizierverfahren gibt, wird die Unverträglichkeit in vielen Fällen erst sehr spät oder gar nicht erkannt.Bei Verzicht auf beschwerdeauslösende Lebensmittel lassen die Symptome in den meisten Fällen innerhalb kurzer Zeit nach. Wenn der Verdacht auf eine Histaminintoleranz besteht, sollten Betroffene demnach eine Ernährungsumstellung vornehmen.Histaminintoleranz: Was ist das?Eine Histaminintoleranz beziehungsweise Histaminose liegt dann vor, wenn der Körper auf erhöhte Mengen an Histamin mit Unverträglichkeitssymptomen reagiert. Obwohl die Symptome denen einer Allergie ähneln, handelt es sich nicht um eine Allergie im klassischen Sinne. Aus diesem Grund wird die Unverträglichkeit auch als Pseudoallergie bezeichnet.Bei einer Histaminintoleranz befindet sich das Verhältnis zwischen dem Abbau und der Zufuhr beziehungsweise der Produktion von Histamin im Ungleichgewicht. Bei Überschreiten einer gewissen Menge im Körper reagieren Betroffene mit diversen Unverträglichkeitsreaktionen. Die Höhe dieser Toleranzmenge variiert von Person zu Person.Was ist Histamin?Bei Histamin handelt es sich um ein sogenanntes biogenes Amin, das natürlicherweise im menschlichen Organismus vorkommt. Es wird in verschiedenen Zellen wie den Nervenzellen, Blutplättchen und Mastzellen aus der Aminosäure Histidin gebildet und gespeichert.Histamin wird im Körper durch verschiedene Reize, beispielsweise durch körpereigene Enzyme oder aufgenommene Nahrungsmittel und Medikamente freigesetzt. Daneben können physikalische Reize wie Verletzungen oder Entzündungen die Ausschüttung anregen.Im Körper übt Histamin als biologischer Botenstoff zahlreiche Funktionen aus. In erster Linie ist es für die Vermittlung von Entzündungsprozessen bei allergischen Reaktionen, also für das Auslösen von Allergie-Symptomen verantwortlich. Daneben ist es an der Erweiterung der Blutgefäße und damit auch der Senkung des Blutdrucks sowie der Anregung der Magensaftsekretion beteiligt. Als Neurotransmitter reguliert Histamin zudem den Schlaf-Wach-Rhythmus, das Gedächtnis, die Emotionen und die Appetitkontrolle.Histaminintoleranz: UrsachenBis heute gilt das Krankheitsbild der Histaminintoleranz als umstritten. Auch ihre genauen Ursachen konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden. Zudem besteht Uneinigkeit darüber, ob die Unverträglichkeit angeboren ist oder erst im Laufe des Lebens erworben wird.Die moderne Medizin geht davon aus, dass die Intoleranz meist aus einer erworbenen, in selteneren Fällen angeborenen Störung im Abbau von Histamin resultiert. Durch den verringerten Abbau kann es im Körper der Betroffenen sowohl durch die körpereigene Produktion als auch durch die Aufnahme histaminhaltiger Nahrung zu einem Überschuss kommen. Sobald der individuelle Histamin-Grenzwert überschritten wird, empfindet die betroffene Person Beschwerden.Für den Abbau von Histamin sind die Enzyme Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) und Diaminooxidase (DAO) verantwortlich. Falls diese in zu geringen Mengen vorhanden sind, kommt es zu einem Anstieg des Histaminspiegels. Die Produktion dieser Enzyme kann durch diverse Faktoren beeinträchtigt werden, darunter genetische Defekte, eine Schädigung der Darmzellen oder die Einnahme bestimmter Nahrungs- und Genussmittel.Diese Faktoren können eine Histaminintoleranz beeinflussen:Hormonelle Einflüsse
Erkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie
Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
Ungleichgewicht der Darmbakterien
Stoffwechselstörungen
Körperliche und psychische Belastung
Ungesunde Ernährungsweise
AlkoholkonsumHistaminintoleranz: SymptomeDa Histamin an zahlreichen diversen Körperfunktionen beteiligt ist, kann eine Intoleranz sehr vielfältige Symptome hervorrufen und unterschiedliche Organsysteme betreffen. Zahlreiche Zellen im Körper besitzen Rezeptoren für Histamin – darunter Nervenzellen, Drüsenzellen, Zellen des Immunsystems und glatte Muskelzellen. Letztere befinden sich beispielsweise in der Magen- und Darmwand, der Gebärmutter, den Blutgefäßwänden und den Bronchien.Histamin bindet sich an Rezeptoren und entfaltet dort seine Wirkung. Bei einer erhöhten Menge im Körper kommt es zu einer gesteigerten Aktivierung der entsprechenden Rezeptoren und dadurch gegebenenfalls zu körperlichen Beeinträchtigungen. Während einige Betroffene nur unter einzelnen Symptomen leiden, äußert sich die Unverträglichkeit bei anderen Personen durch diverse Beschwerden in mehreren Körperregionen.Als typisches Symptom einer Histaminunverträglichkeit gelten Kopfschmerzen und Migräne. Da ein Großteil der Betroffenen über zyklische Kopfschmerzen klagt, gelten diese als Leitsymptom. Daneben treten häufig Beschwerden auf, die den Verdauungstrakt, die Atemwege, die Haut und das Herz-Kreislauf-System betreffen.Die Symptome können nicht nur in ihrer Art, sondern auch in ihrer Dauer und Intensität stark variieren. Sie können wenige Minuten, aber auch erst mehrere Stunden nach dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel auftreten.Im Rahmen einer Histaminintoleranz können beispielsweise folgende Symptome auftreten:Kopfschmerzen und Migräne
Schwindel
Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen
Übelkeit und Erbrechen
Hautprobleme wie Rötungen (Flush), Nesselsucht und Juckreiz
Atemprobleme
Fließschnupfen, verstopfte Nase, verstärktes Niesen
Kreislaufbeschwerden
Niedriger Blutdruck
HerzrasenHistaminintoleranz: DiagnoseLeider gibt es bis heute kein eindeutiges Diagnoseverfahren zum Nachweis einer Histaminintoleranz. Zudem wird die Diagnose von der Tatsache erschwert, dass die vielfältigen Symptome recht unspezifisch sind und im Zusammenhang mit zahlreichen weiteren Erkrankungen auftreten können.Die Diagnose erfolgt zunächst über eine umfassende Anamnese sowie das systematische Ausschließen anderer Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden hervorrufen. Dazu gehören neben Nahrungsmittelallergien insbesondere Zöliakie, Reizdarm-Syndrom, Colitis ulcerosa und Krebs. Sobald das Vorliegen dieser Krankheiten ausgeschlossen wurde, erfolgt die eigentliche Diagnostik durch systematisches Weglassen verdächtiger Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum. Im Anschluss erfolgt eine Provokation durch gezielten Verzehr dieser Nahrungsmittel und die Beobachtung der körperlichen Reaktion.Während des langwierigen Prozesses der Diagnostizierung hilft ein Ernährungsprotokoll dabei, symptomauslösende Nahrungsmittel zu identifizieren. Treten die Beschwerden nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels wiederholt auf, kann von einer Intoleranz ausgegangen werden. Ein Ernährungstagebuch kann zudem bei der Ermittlung der individuellen Toleranzschwelle behilflich sein.Histaminintoleranz: LebensmittelZahlreiche Lebensmittel enthalten Histamin. Die Höhe des Histamingehalts hängt nicht nur von der Art des Nahrungsmittels, sondern auch von weiteren Faktoren ab. Durch Verarbeitung, Lagerung und Reifungsprozesse kann dieser im Laufe der Zeit ansteigen. Aus diesem Grund ist es häufig kaum möglich, genau zu beurteilen, wie hoch die Menge an Histamin in einer Mahlzeit tatsächlich ist.Personen, die unter einer Histaminintoleranz leiden, sollten bei der Zusammenstellung ihres Speiseplans also besonders aufmerksam sein. Bei der Ernährungsumstellung und der Aufstellung eines Plans kann ein Ernährungsmediziner behilflich sein. Wenn histaminreiche Produkte vermieden und einige weitere Faktoren beachtet werden, können die meisten Betroffenen ein weitestgehend beschwerdefreies Leben führen.Histaminintoleranz: Histaminreiche LebensmittelDa sich der Histamingehalt in Lebensmitteln durch Reifung, mikrobielle Zersetzung und Fermentation erhöht, sind reife oder fermentierte Lebensmittel grundsätzlich besonders reich an Histamin. Dazu gehören:Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch und saure Sahne
Lang gereifter Käse
Nicht frische oder geräucherte Fleisch- und Wurstwaren
Nicht fangfrischer (oder fangfrisch tiefgekühlter) Fisch
Innereien, insbesondere Leber
Sauerkraut und andere milchsauer vergorene Lebensmittel wie Essiggurken
Einige Obst- und Gemüsesorten wie Aubergine, Tomaten, Avocado und Spinat
Pilze
Gegorene Flüssigkeiten wie Essig und Sojasauce
Hefe (auch in Backwaren)
Rotwein und Champagner aus roten TraubenNeben histaminreichen Nahrungsmitteln gibt es Produkte, die zwar kein Histamin enthalten, aber eine Ausschüttung dessen fördern. Sogenannte Histaminliberatoren befinden sich unter anderem in:Obstsorten wie Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Ananas, Kiwis und Pflaumen
Walnüsse und Haselnüsse
Meeresfrüchte wie Tintenfische und Muscheln
Champignons
Kakao und Schokolade
Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker
GelatineDaneben gibt es Nahrungsmittel, die zu einer Hemmung des Enzyms Diaminoxidase beitragen. Da dieses für den Abbau von Histamin verantwortlich ist, sollten Betroffene den Verzehr dieser Produkte ebenfalls vermeiden:Alkoholische Getränke
Kaffee
Kakao und Schokolade
Schwarzer und grüner Tee
Ananas, Papaya,
Nüsse, darunter Muskatnuss
Energydrinks
Farbstoffe und künstliche Zusatzstoffe wie GlutamatHistaminintoleranz: Histaminarme LebensmittelPersonen, die unter einer Histaminintoleranz leiden, sollten grundsätzlich bevorzugt auf frische und unverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen. Die meisten Obst- und Gemüsesorten können ohne Bedenken verzehrt werden. Verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte sollten nach Möglichkeit frisch verspeist werden. Dies bedeutet, dass die Kühlkette möglichst nicht unterbrochen werden sollte – denn bereits nach einigen Minuten bei Raumtemperatur kommt es gegebenenfalls zur Bildung von Histamin.Zu den histaminarmen Lebensmittel zählen:Kohlsorten wie Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl und Grünkohl
Kürbisgewächse wie Kürbis, Zucchini und Gurke
Wurzelgemüse wie Karotte, Sellerie, Pastinake, Radieschen, Rote Beete, Zwiebel, Süßkartoffel und Kartoffel
Salat (außer Rukola)
Weitere Gemüsesorten wie Paprika, Spargel, Lauch und Rhabarber
Beeren wie Heidelbeere, Brombeere, Johannisbeere, Stachelbeere, Preiselbeere, Jostabeere, Cranberry und Weintraube
Steinobst wie Kirsche, Mango, Nektarine, Pfirsich, Dattel und Aprikose
Weitere Obstsorten wie Apfel, Granatapfel, Litschi, Kaki und Melone
Getreide wie Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer, Mais, Hirse und Reis (Backwaren nur ohne Hefe und Sauerteig)
Quinoa
Nüsse wie Kokosnuss, Macadamia, Mandel, Paranuss, Pistazie und Esskastanie
Samen und Körner wie Sesam, Kürbiskerne und Leinsamen
Speiseöle (außer Walnussöl)
Frisches, unverarbeitetes Fleisch
Fangfrischer Fisch
Frischmilchprodukte und Rohmilch
Pasteurisierte Milch
Milchprodukte wie Süßrahm-Butter, Crème fraîche, Frischkäse, Sahne, Hüttenkäse und Quark
Nicht gereifte Käsesorten wie junger Gouda und Mozzarella
Frische EierFazitBei einer Histaminintoleranz besteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Abbau und der Aufnahme beziehungsweise Produktion von Histamin. In Folge kommt es zu Beschwerden, die verschiedene Körperfunktionen und Organe betreffen können.Da die Symptome oft eher unspezifisch sind und es bisher kein eindeutiges Diagnoseverfahren gibt, wird die Unverträglichkeit nicht immer erkannt. Die einzige Möglichkeit, eine Histaminintoleranz zu diagnostizieren, besteht in einer schrittweisen Ernährungsumstellung und einer genauen Beobachtung der körperlichen Reaktionen.Histamin befindet sich insbesondere in gereiften, fermentierten und verarbeiteten Lebensmitteln. Allgemein lässt sich feststellen, dass der Histamingehalt eines Nahrungsmittels zunimmt, je reifer dieses ist. Während junger Käse beispielsweise histaminarm ist, weist reifer Käse große Mengen davon auf. Personen, die unter einer Unverträglichkeit leiden, sollten deshalb möglichst frische und unverarbeitete Produkte verzehren.
Gürtelrose: Ursachen, Behandlung, Ansteckungsgefahr, Verlauf und Impfung
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Gürtelrose ist auch als Herpes zoster bekannt. Es handelt es sich um eine Viruserkrankung der Haut und Nerven, die sich typischerweise durch einen halbseitig und gürtelförmig verlaufenden Hautausschlag äußert. Die schmerzenden, geröteten Hautstellen können beinahe jeden Körperbereich betreffen und weitere Beschwerden nach sich ziehen.Gürtelrose: UrsachenBei Gürtelrose handelt sich um eine Zweiterkrankung, die infolge einer Windpocken-Infektion entsteht. Als Ursache gilt somit der Windpocken-Virus, der auch Varizella-Zoster-Virus genannt wird. Dieser gehört zu den Herpes-Viren und kann sowohl Windpocken (Varizellen) als auch Gürtelrose auslösen.Die meisten Menschen erkranken, sofern sie nicht geimpft werden, bereits während ihrer Kindheit an Windpocken. Obwohl der für die Erkrankung typische Hautausschlag in der Regel schnell abklingt, verbleibt der Krankheitserreger lebenslang im menschlichen Organismus. Er nistet sich sowohl in den Nervenwurzeln des Rückenmarks als auch in den Hirnnerven ein. Dort verbleibt er im Normalfall im inaktiven Zustand.Im Falle eines geschwächten Immunsystems kann es jedoch passieren, dass sich die Windpocken-Viren erneut aktivieren und vermehren. Sie wandern entlang der Nerven in die Haut, wo sie eine Gürtelrose auslösen. In der Regel sind die Körperregionen betroffen, die sich im Versorgungsgebiet derjenigen Nerven befinden, in denen die Viren zuvor verweilten.Gürtelrose wird ausgelöst, wenn die körperlichen Abwehrkräfte aus verschiedenen Gründen geschwächt sind. Da das Immunsystem mit zunehmendem Alter in der Regel weniger leistungsfähig wird, tritt die Erkrankung meist in einem Alter von über 50 Jahren auf. Dennoch kann der Hautausschlag auch durch andere Umstände ausgelöst werden.Die häufigsten Auslöser für Gürtelrose sind:nachlassende Leistungsfähigkeit des Immunsystems im höheren Alter
anhaltender Stress bzw. hohe psychische Belastung
angeborene Immundefekte
starke UV-Strahlung und Sonnenbrände
Medikamente, insbesondere Immunsuppressiva
Chemotherapie
InfektionserkrankungenIst Gürtelrose ansteckend?Obwohl eine Gürtelrose nicht direkt übertragbar ist, besteht dennoch ein hohes Ansteckungsrisiko. Dies liegt daran, dass die Gürtelrose-auslösenden Viren übertragbar sind und zunächst Windpocken auslösen. Schätzungen zufolge erkranken rund 90 Prozent aller ansteckungsfähigen Menschen nach dem Kontakt mit einem Erkrankten an den Windpocken. Als ansteckungsfähig gelten alle Menschen, die noch keine Windpocken hatten und nicht gegen die Erkrankung geimpft sind.Die Ansteckungsgefahr besteht ab dem Auftreten des Hautausschlags bis zu dessen vollständigen Verkrusten. In den meisten Fällen hält dieser Prozess zwischen fünf und sieben Tagen an.An Gürtelrose können dagegen nur Menschen erkranken, die zuvor auch an Windpocken erkrankt sind. Eine direkte Ansteckung mit Herpes zoster ist daher nicht möglich, da diese erst bei Reaktivierung der im Nervensystem eingenisteten Varizella-Zoster-Viren eintritt.Ist Gürtelrose für den Partner ansteckend?Windpocken-Viren werden über die Tröpfchen-Infektion weitergegeben. Dies bedeutet, dass sich die Krankheitserreger durch den Atem oder Husten über die Luft verbreiten. Theoretisch ist eine Ansteckung selbst dann möglich, wenn sich der Erkrankte mehrere Meter entfernt befindet. Daneben können die Infektionserreger über die Schmierinfektion, also durch den direkten oder indirekten Kontakt mit der Flüssigkeit in den Hautbläschen übertragen werden.Die Krankheit wird jedoch nicht auf dem sexuellen Weg übertragen. Der Partner ist demnach genauso gefährdet wie alle anderen Menschen im näheren Umfeld. Jegliche Form von Körperkontakt sollte für die Dauer der Infektion vermieden werden.Gürtelrose: SymptomeAls Hauptsymptom der Viruserkrankung gilt eine Entzündung, die sich als Hautausschlag mit kleinen Bläschen äußert. Da dieser entlang der Nervenstränge auftritt, betrifft er in der Regel nur eine Körperhälfte und weist eine streifenförmige Gestalt auf.In vielen Fällen betrifft der Ausschlag den Rumpfbereich und nimmt die Form eines Gürtels an. Daneben kann sich die Erkrankung durch weitere Symptome äußern.Gürtelrose: SchmerzenGürtelrose ist meist mit dem Auftreten starker Schmerzen verbunden. Diese treten nicht zwangsläufig gemeinsam mit dem Hautausschlag auf, sondern können auch dann vorkommen, wenn die Infektion ohne sichtbare Hautirritationen verläuft oder diese bereits verheilt sind. Dementsprechend wird in zwei verschiedene Arten von Schmerzen durch Gürtelrose entschieden.Zosterschmerz tritt im Rahmen der bestehenden Erkrankung und meist im Zusammenhang mit dem sichtbaren Hautausschlag auf. Patienten empfinden an den betroffenen Hautstellen starke Schmerzen und Juckreiz. Mit dem Abheilen der Irritationen vergehen in den meisten Fällen auch die Schmerzen.Von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN) spricht man dagegen, wenn sich die Schmerzen nach Abheilung der sichtbaren Hautausschläge chronifizieren. Dies ist dann der Fall, wenn sie mindestens zwei Monate nach Verschwinden der äußerlichen Symptome bestehen bleiben. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Komplikationen der Gürtelrose.Gürtelrose ohne BläschenGelegentlich tritt eine Gürtelrose ohne jegliche sichtbare Symptome, also ohne die typischen Hautirritationen auf. In diesem Fall spricht man von einer Zoster sine herpete.Obwohl sich der grundlegende Krankheitsverlauf nicht von demjenigen mit äußeren Symptomen unterscheidet, ist es schwierig, diese Form der Erkrankung zu diagnostizieren. Dies liegt daran, dass die Beschwerden eher unspezifisch sind und auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten können. Betroffene leiden meist zunächst unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit, einer erhöhten Körpertemperatur und Missempfindungen des betroffenen Hautareals. Im weiteren Verlauf kommt es zu Nervenschmerzen (Neuralgie) und einem starken Juckreiz.Gürtelrose GesichtEine im Gesicht auftretende Gürtelrose wird auch Gesichtsrose genannt. Diese Sonderform der Erkrankung entsteht auf die gleiche Weise und ist mit denselben weiteren Symptomen verbunden wie ihre gewöhnliche Verlaufsform. Der Hautausschlag tritt jedoch im Gesicht, beispielsweise auf der Stirn oder der Nase auf. Zu dieser Form der Erkrankung kommt es, wenn sich die Varizella-zoster-Viren in den Hirnnerven einlagern.Die Besonderheit der Gesichtsrose besteht darin, dass sie ein höheres Risiko für schwere Komplikationen aufweist. Dies liegt daran, dass sie eine Gefahr für sensible, im Gesicht verlaufende Nerven wie den Hör- oder Sehnerv darstellt.Gürtelrose AugeEine Gesichtrose kann auch das Auge betreffen. Die im Auge auftretende Entzündung ist mit einem stark erhöhten Risiko für Schädigungen des Sehnervs verbunden und kann im Extremfall zu dauerhaften Sehschäden bis zur Erblindung führen.Gürtelrose im Auge kann jeden Bestandteil des Auges betreffen, darunter die Binde-, Leder- und Hornhaut, die mittlere Augenhaut inklusive der Iris sowie den Sehnerv und die Netzhaut.Gürtelrose KopfEine Gesichtsrose kann auch auf der Kopfhaut auftreten. In der Regel kündigt sich diese Form der Erkrankung durch einen Druck im Bereich des Hinterkopfs und starke Schmerzen an den Schläfen und im Oberkopf an. Im weiteren Verlauf kommt es zum typischen Hautausschlag.Bei Gürtelrose auf der Kopfhaut bildet sich der Hautausschlag nicht in gürtelförmiger Anordnung, sondern gruppenförmig. Die roten Pusteln entstehen vor allem im Bereich der Schläfen und des Oberkopfs. Neben den typischen Bläschen zeigen sich gegebenenfalls nicht vollständig entwickelte Pusteln in Form von kleinen Knötchen.Gürtelrose BauchWindpocken-Viren nisten sich überwiegend in Nervenknoten im Wirbelsäulenbereich ein. Da Gürtelrose überwiegend dort ausbricht, wo die Infektionserreger die Hautoberfläche auf kürzestem Wege erreichen, zeigen sich die Hautirritationen überwiegend am Oberkörper. Gürtelrose am Bauch und Rücken ist somit die häufigste Erscheinungsform.Besonders häufig zeigt sich der Hautausschlag ausschließlich am Bauch der Betroffenen. Dies liegt daran, dass Varizella-Zoster-Viren überwiegend in denjenigen Nervenknoten vorkommen, deren Nervenstränge mit dem Bauch verbunden sind. Bei einem Ausbruch der Erkrankung kommt es meist zu halbseitigen Hautausschlägen in der Bauchregion. Vor dem Auftreten der sichtbaren Symptome treten häufig Schmerzen und Gefühlsstörungen im Bauchbereich auf.Gürtelrose: BehandlungZur Behandlung von Gürtelrose existieren mehrere mögliche Therapieformen. Während sich einige gegen den sichtbaren Hautausschlag oder die Schmerzen richten, haben andere zum Ziel, die Ursache der Krankheit zu bekämpfen und die Infektionserreger aus dem Organismus zu vertreiben.Die Hautpflege der betroffenen Stellen nimmt einen besonders wichtigen Stellenwert in der Behandlung von Gürtelrose ein. Je nach Symptomen und Ausprägung der Erkrankung können Salben
Gels
Lotionen und
Pulver mit austrocknender, antiseptischer und juckreizstillender Wirkung verwendet werden. Zum Einsatz kommen häufig Wirkstoffe wie Menthol
Podicanol oder
GerbstoffeDaneben können Hausmittel wie feuchte, kühlende Umschläge zu einer Linderung von Schmerzen und Juckreiz beitragen. Bei akuten Schmerzeng greifen viele Betroffene zudem zu handelsüblichen Schmerzmitteln.Zur Bekämpfung der Ursache von Gürtelrose können antivirale Medikamente (Virostatika) eingesetzt werden. Häufig verschriebene Wirkstoffe sind beispielsweise Brivudin, Valaciclovir und Aciclovir. Diese haben eine Hemmung der Varizella-Zoster-Viren zum Ziel. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, wird empfohlen, die Therapie innerhalb von 3 Tagen nach Auftreten der Hautirritationen zu beginnen.Heilt Gürtelrose von alleine?Bei Personen mit einem gesunden Immunsystem ist eine spezifische Behandlung von Gürtelrose in den meisten Fällen nicht nötig. Im Normalfall heilt die Erkrankung auch ohne den Einsatz von Arzneimitteln innerhalb von zwei bis drei Wochen von alleine wieder aus.Der natürliche Heilungsprozess kann durch eine antientzündliche Ernährungsweise und die ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen unterstützt werden. Die in Novurid enthaltenen Nährstoffe Uridin, Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems und des Zellstoffwechsels bei. Aus diesem Grund können sie die Heilung von Gürtelrose unterstützen.[block id=”guertelrose-produkte”]Gürtelrose: VerlaufEine Gürtelrose beginnt schleichend und kündigt sich vor Ausbruch der typischen Hautausschläge durch diverse Vorboten an. In den meisten Fällen hinterlässt eine ausgeheilte Gürtelrose keine bleibenden gesundheitlichen Schäden. Dennoch kann es in schweren Fällen zu chronischen Verläufen und weiteren Komplikationen und Spätfolgen kommen.Gürtelrose: AnfangsstadiumIm Angangsstadium der Gürtelrose treten meist eher unspezifische, unauffällige Symptome auf. Häufig äußert sich die Erkrankung zunächst wie eine beginnende Erkältung oder Grippe. Auf die ersten Vorboten folgen zunächst Schmerzen in den betroffenen Körperteilen und anschließend ein Ausbruch des typischen Hautausschlags, der mit Brennen und Juckreiz verbunden ist.Zu den typischen Symptomen des Anfangsstadiums gehören:erhöhte Körpertemperatur
Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Missempfindungen wie Kribbeln in betroffenen Körperteilen
Kopfschmerzen
GliederschmerzenGürtelrose: EndstadiumIm Endstadium der Gürtelrose trocknen die Hautbläschen. Es kommt zur Bildung eines Wundschorfs, der innerhalb einiger Tage oder Wochen von alleine abfällt. Die weiteren Symptome verschwinden im Regelfall mit dem Hautausschlag.Bei schweren Krankheitsverläufen kann es jedoch zu einer Verzögerung des Heilungsprozesses kommen. In seltenen Fällen entsteht eine sogenannte Post-Zoster-Neuralgie. Dabei handelt es sich um eine chronische Verlaufsform, die sich durch anfallsweise auftretende Nervenschmerzen äußert. Ferner kann es zu Beschwerden im Bereich der betroffenen Nerven, Hautstellen und Organe kommen.Im Rahmen einer Gürtelrose können folgende Komplikationen und Spätfolgen auftreten:sekundäre Infektionen
chronische Schmerzen
Lähmungen
Blindheit
Taubheit
Missempfindungen
Hirnhautentzündungen
Einblutungen
Narben
Pigmentstörungen
Ausbreitung der Gürtelrose auf den gesamten KörperGürtelrose: ImpfungZur Impfung gegen Gürtelrose kommt in den meisten Fällen der Totimpfstoff Shingrix zum Einsatz. Um einen ausreichenden Schutz aufzubauen, werden im Abstand von zwei bis sechs Monaten zwei Dosen verabreicht.Die Impfung schützt sowohl vor dem Ausbruch von Gürtelrose als auch vor der Entstehung von Folgeschäden. Nach Angaben der STIKO bewirkt die Impfung bei Menschen ab 50 Jahren einen 92-prozentigen Schutz vor der Erkrankung und einen 82-prozentigen Schutz vor Post-Zoster-Neuralgie. Mit zunehmendem Alter nimmt der Impfschutz ein wenig ab.Gürtelrose: Impfung NebenwirkungenDer Totimpfstoff gilt als sicher in der Anwendung. Nach offiziellen Angaben kommt es nach der Impfung weder zu schweren Nebenwirkungen noch zu Autoimmun-Erkrankungen. Rund 10 Prozent der Geimpften entwickeln leichte Nebenwirkungen wie lokale Reaktionen an der Einstichstelle oder allgemeine Beschwerden. In der Regel klingen diese nach einigen Tagen wieder ab.Zu den üblichen Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung gehören:Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle
Fieber
Muskelschmerzen
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Schwellung der LymphknotenGürtelrose: Impfung bei SeniorenDie STIKO empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose als Standardimpfung gegen Gürtelrose für alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Menschen ab dem 50. Lebensjahr wird eine Impfung im Falle folgender Grunderkrankungen nahegelegt:Immundefizienz
HIV-Infektion
rheumatoide Arthritis
Diabetes mellitus
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
chronische Lungenerkrankungen
chronische Niereninsuffizienz
systemischer Lupus erythematodesIst Gürtelrose tödlich?Bei Gürtelrose handelt es sich um keine tödliche Erkrankung. Dennoch kann es bei sehr schweren Krankheitsverläufen zu Komplikationen und Folgeerkrankungen kommen, die im Extremfall lebensgefährlich werden können. In diesem Fall ist es entscheidend, die Beschwerden schnellstmöglich ärztlich behandeln zu lassen. Zu den tödlichen Komplikationen gehören beispielsweise sekundäre Infektionen wie Hirnhautentzündungen.[block id=”guertelrose-produkte”]FazitAlle Menschen, die im Laufe ihres Lebens an Windpocken erkrankt sind, tragen den Gürtelrose-auslösenden Virus in sich. In den meisten Fällen ist dieser jedoch inaktiv und löst keinerlei gesundheitliche Beschwerden aus. Erst im Falle eines geschwächten Immunsystems kann er sich vermehren und eine Gürtelrose auslösen.Um einen Ausbruch der Erkrankung zu verhindern, ist es in erster Linie wichtig, chronischen Stress und Überlastung zu vermeiden. Um das Nervensystem zusätzlich zu stärken, ist eine möglichst ausgewogene Ernährung und die Versorgung mit allen essentiellen Nährstoffen von großer Bedeutung. Insbesondere B-Vitamine sind für die normale Funktion des Nervensystems entscheidend und können das Risiko eines Krankheitsausbruchs reduzieren.Wenn eine Gürtelrose dennoch ausbricht, besteht zunächst kein Grund zur Panik. Die Infektionserkrankung ist zwar unangenehm und schmerzhaft, heilt in den meisten Fällen jedoch innerhalb weniger Wochen vollständig ab. Die Heilung kann sowohl durch äußere als auch durch innere Therapien unterstützt werden. Durch eine rechtzeitige und angemessene Behandlung können schwerwiegende Folgeerkrankungen in der Regel vermieden werden.
Haarausfall: Ursachen, Arten und Behandlung
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Ein gesunder Mensch verliert jeden Tag zwischen 50 und 100 Haaren. Das ausgefallene Kopfhaar wächst im Normalfall jedoch wieder nach und erneuert sich laufend. Erst wenn deutlich mehr Haare ausfallen als nachwachsen, spricht man von Haarausfall.Je nach zugrundeliegenden Ursachen und auftretenden Symptomen wird in verschiedene Arten von Haarausfall unterschieden. Welche Behandlungsmethode am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.Haarausfall: UrsachenHaarausfall kann aus zahlreichen verschiedenen Ursachen resultieren, die nicht immer eindeutig lokalisiert werden können. Neben einer genetischen Veranlagung können beispielsweise bestehende Krankheiten, temporäre Lebensumstände oder eine falsche Ernährung zu verstärktem Haarverlust führen.Haarausfall durch EisenmangelEisenmangel ist einer der am weitesten verbreiteten Nährstoffmängel und betrifft insbesondere Frauen. In vielen Fällen resultiert er aus verstärktem Eisenverlust durch die Monatsblutung oder einer eisenarmen Ernährung.Zu den typischen Symptomen von Eisenmangel gehören beispielsweise Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, aber auch Haarausfall. Bei einer Mangelversorgung über einen längeren Zeitraum wird das Kopfhaar in vielen Fällen dünn, spröde und glanzlos.Die genauen Hintergründe der Entstehung von Haarausfall durch Eisenmangel konnten bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Es wird jedoch angenommen, dass der Mangel an Eisen dazu führt, dass verschiedene für die DNA-Synthese benötigte Enzyme nicht mehr richtig funktionieren. In der Folge kommt es zu einer verlangsamten Erneuerung der Haarfollikel und zahlreicher weiterer Zellen.Haarausfall in der SchwangerschaftSchwangere Frauen weisen einen erhöhten Östrogenspiegel auf, der sich eigentlich positiv auf das Haarwachstum auswirkt. Dennoch ist Haarausfall in der Schwangerschaft keine Seltenheit.Da während der Schwangerschaft ein erhöhter Nährstoffbedarf besteht, kommt es deutlich häufiger zu Eisenmangel und anderen Nährstoffmängeln. Daneben kann Haarausfall während dieser Lebensphase weiteren Ursachen wie verstärktem Stress, hormonellen Veränderungen und vorübergehenden Problemen mit der Schilddrüse zugrunde liegen.In der Regel ist schwangerschaftsbedingter Haarausfall temporär und klingt ab, sobald der Hormonspiegel sich wieder normalisiert hat. In den meisten Fällen ist dies einige Monate nach der Entbindung der Fall.Haarausfall durch die SchilddrüseHaarausfall ist ein mögliches Symptom einer Funktionsstörung der Schilddrüse und kann sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion, als auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten.Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu einer verminderten Produktion der Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Thyroxin. Da diese am Wachstum der Haare beteiligt sind, kommt es in vielen Fällen zu Haarausfall und Veränderungen in der Haarstruktur. Das Kopfhaar erscheint zunehmend trocken, stumpf und brüchig.Eine Schilddrüsenüberfunktion hat dagegen eine gesteigerte Produktion der Schilddrüsenhormone zur Folge, die wiederum zu einem verstärkten Haarwachstum führt. Das Haar wächst jedoch deutlich dünner, feiner und brüchiger als im Normalfall, wodurch es auf lange Sicht ebenfalls zu vermehrtem Haarausfall kommt.Haarausfall im HerbstWährend der Herbstzeit klagen viele Menschen über verstärkten Haarausfall. Dieser wird in der Regel nicht durch Erkrankungen oder Nährstoffmängel hervorgerufen, sondern resultiert aus dem natürlichen Haarzyklus.Der Haarzyklus lässt sich in die Wachstums- oder Lebendphase (anagene Phase) sowie die Ruhephase (telogene Phase) unterteilen. Während der Wachstumsphase, die meist einige Jahre andauert, nimmt die Länge des Haars stetig zu. Sobald das Haar seine endgültige Länge erreicht hat, folgt die Ruhephase. Während dieser Zeit, die ungefähr zwei bis 4 Monate andauert, regeneriert sich die Haarwurzel. Das alte Haar wird abgestoßen, damit ein neues nachwachsen kann.Im Herbst befinden sich deutlich mehr Haare in der Ruhephase als während anderer Jahreszeiten. Ursache für den vermehrten Haarausfall ist vermutlich die verstärkte UV-Strahlung im Sommer. Während der heißen Jahreszeit werden mehr Haare benötigt, um die Kopfhaut vor der Sonne zu schützen. Sobald die Temperaturen nachlassen, fallen die Haare aus, um Platz für neue zu schaffen.Haarausfall durch WechseljahreStudien zufolge leiden rund 50 Prozent aller Frauen ab 50 Jahren unter Haarausfall. Insbesondere in den Wechseljahren kommt es aufgrund der Veränderungen im Hormonhaushalt zu vermehrtem Verlust des Kopfhaars. Aus diesem Grund spricht man auch von hormoneller Alopezie oder hormonell bedingtem Haarausfall.Haarausfall in den Wechseljahren resultiert aus einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone. Durch die nachlassende Produktion von Östrogen kommt es zu einem Überschuss an Androgenen, also männlichen Sexualhormonen. In der Folge verkürzt sich die Wachstumsphase und die Haare fallen verstärkt aus.Sobald die hormonellen Veränderungen durch die Wechseljahre abgeschlossen sind, wachsen die Haare gegebenenfalls wieder nach. Die Dauer des Haarausfalls durch Wechseljahre variiert individuell und kann zwischen einigen Wochen bis einigen Jahren betragen.Haarausfall: ArtenJe nach Ursachen und Symptomen wird in verschiedene Arten von Haarausfall unterschieden.Anlagebedingter Haarausfall (Androgenetische Alopezie)Anlagebedingter Haarausfall wird auch als Androgenetische Alopezie bezeichnet und ist erblich bedingt. Es handelt sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen um die häufigste Art von Haarausfall und macht etwa 95 Prozent aller Fälle aus.Ursache für erblich bedingten Haarausfall ist eine Überempfindlichkeit gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT), das mithilfe des Enzyms 5-alpha-Reduktase aus Testosteron gebildet wird. Daneben enthalten die Haarwurzeln der Betroffenen größere Mengen des Enzyms und neigen somit so einer verstärkten DHT-Produktion.Aufgrund der gesteigerten Sensitivität kommt es zu einer Verkürzung der Wachstumsphase und somit zu verstärktem Haarausfall. Im Laufe der Zeit erfolgt eine Rückbildung des Kopfhaars, die auch Miniaturisierung genannt wird. Die nachwachsenden Haare werden immer dünner, bis die Haarwurzel gänzlich abstirbt.Bei Männern äußert sich die Androgenetische Alopezie durch eine langsame Lichtung der Haare im Bereich der Schläfen und der Stirn. Es kommt zur Bildung von Geheimratsecken und einer Stirnglatze sowie einer Ausdünnung der Haare am oberen Hinterkopf. Im weiteren Verlauf vergrößern sich die kahlen Stellen, bis nur noch ein dünner Haarkranz bleibt.Bei Frauen kommt es im Rahmen des anlagebedingten Haarausfalls meist zu einer Ausdünnung der Haare im Scheitelbereich. In einigen Fällen kommt es zu einem ähnlichen Ausfall wie bei Männern, in der Regel jedoch weniger stark ausgeprägt.Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata)Kreisrunder Haarausfall oder Alopecia Areata bezeichnet den Ausfall von Haaren in kreisrunden oder ovalen Bereichen. In der Regel setzt er akut ein und ist entzündlich bedingt.Obwohl die Ursachen des kreisrunden Haarausfalls bisher nicht eindeutig geklärt wurden, wird davon ausgegangen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Aufgrund einer Störung des Immunsystems kommt es zu einem Angriff der Haarfollikel durch körpereigene Abwehrzellen. Die daraus resultierende Entzündungsreaktion führt zu einer Störung im Haarwachstum und einem anschließenden Ausfall des Haars.Typische Symptome von Alopecia Areata ist die Entstehung von runden, haarlosen Flecken mit einem Durchmesser von etwa 1-2 Centimetern. Die Kopfhaut ist dabei mit Abstand am häufigsten betroffen. Der Haarausfall beschränkt sich bei den meisten Betroffenen auf eine oder zwei Stellen, kann sich aber auch auf größere Bereiche der Kopfhaut ausdehnen. Gelegentlich kommt es zu einem Ausfall anderer Körperhaare, darunter des Bartes und der Augenbrauen. Im Extremfall erfolgt ein Verlust der gesamten Körperbehaarung.Der Ausbruch der Erkrankung kann durch verschiedene Faktoren wie Stress, Infektionen, Allergien, Verletzungen oder die Einnahme von Medikamenten begünstigt werden. Zudem wird vermutet, dass kreisrunder Haarausfall genetische Ursachen hat.Diffuser Haarausfall (Alopecia Diffusa)Diffuser Haarausfall oder Alopecia Diffusa liegt dann vor, wenn das Kopfhaar relativ gleichmäßig, also nicht auf eine bestimmte Stelle konzentriert ausfällt. Es handelt sich dabei nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild, sondern um eine Folge oder ein Symptom einer anderen Erkrankung oder äußerer Umstände.Zu den möglichen Ursachen für diffusen Haarausfall gehören:Funktionsstörungen der Schilddrüse
Infektionskrankheiten (beispielsweise Grippe, Typhus oder Lungenentzündung)
Krebserkrankungen
Diabetes mellitus
chronisch entzündliche Darmerkrankungen (beispielsweise Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa)
Geschlechtskrankheiten (beispielsweise Syphilis)
Essstörungen
vermehrter Stress
starker Blutverlust
NährstoffmangelHaarausfall: BehandlungDie Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Art und den Ursachen des Haarausfalls.Behandlung der androgenetischen AlopezieObwohl erblich bedingter Haarausfall aus Sicht der modernen Medizin nicht heilbar ist, existieren mehrere mögliche Therapien zur Linderung der Symptome. Die Behandlung hat nicht nur zum Ziel, den Haarausfall zu stoppen, sondern auch, das Wachstum neuer Haare anzuregen. Bei Abbruch der Therapie setzt der Haarausfall in der Regel wieder ein.Für eine erfolgreiche Therapie ist es empfehlenswert, die Behandlung in einem möglichst frühen Stadium zu beginnen. Als populärste Mittel zur Behandlung von anlagebedingtem Haarausfall gelten die Wirkstoffe Minoxidil und Finasterid.MinoxidilMinoxidil eignet sich zur Behandlung von anlagebedingtem Haarausfall bei Männern und Frauen ab 18 Jahren. Das Mittel ist in verschiedenen Ausführungen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Männern wird die Anwendung der 5-prozentigen, Frauen dagegen die der 2-prozentigen Konzentration empfohlen. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf es nicht angewandt werden.Minoxidil wird zweimal täglich in Form von Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen. Umfragen zufolge bewirkt es bei bis zu 90 Prozent der Behandelten eine Verminderung des Haarausfalls. Bei etwa der Hälfte soll es zu einer sichtbaren Verdichtung des Kopfhaars beitragen.Während der ersten acht Wochen der Anwendung kann es zu einem temporären Haarausfall, dem sogenannten Shedding kommen. Dieses Symptom tritt auf, wenn sich ruhende Haarfollikel wieder aktivieren. In Folge werden Haare, die sich in der Ruhephase befinden, durch nachwachsende Haare ausgestoßen.Die Anwendung von Minoxidil kann mit weiteren Nebenwirkungen verbunden sein, darunter:Juckreiz
Schuppenbildung
Rötungen
Kontaktdermatitis
Behaarung im SchläfenbereichFinasteridFinasterid eignet sich zur Behandlung einer androgenetischen Alopezie bei Männern über 18 Jahren. Für Frauen ist das rezeptpflichtige Arzneimittel dagegen nicht zugelassen.Die Anwendung von Finasterid erfolgt über die tägliche Einnahme einer Tablette mit einem Wirkstoffgehalt von einem Milligramm. Es kann zwischen 6 und 12 Monaten dauern, bis sich erste Erfolge einstellen. Um die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen, kann Finasterid auch in Kombination mit Minoxidil angewandt werden.Die Therapie gilt als recht gut verträglich. In seltenen Fällen kommt es zu Nebenwirkungen wie einem leichten Anschwellen der männlichen Brustdrüse und einem temporären Nachlassen des sexuellen Verlangens.Behandlung des kreisrunden HaarausfallsZur Behandlung von kreisrundem Haarausfall existieren verschiedene Therapieformen, die ihre Wirkung entweder lokal, also an der betroffenen Stelle, oder systemisch, also im ganzen Körper entfalten. Da die Ursachen des kreisrunden Haarausfalls bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten, kann die Behandlung lediglich eine Linderung der Symptome bewirken. Ziel der Therapie liegt darin, das Wachstum neuer Haare anzuregen.In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung durch Auftragen von hautreizenden Substanzen auf die kahlen Stellen. Durch die gezielt ausgelöste Hautirritation soll das Wachstum neuer Haare bewirkt werden. Zum Einsatz können dabei verschiedene Substanzen wie Anthralin (Cignolin), Dithranol, Chrysarobin, Capsaicin oder Pfeffertinktur kommen. Bei ausgeprägten Formen ist zudem eine Behandlung mit dem Kontaktallergen Diphenylcyclopropenon (DCP) möglich.In schwereren Fällen wird kreisrunder Haarausfall mit Kortison behandelt, da dieses Immunreaktionen unterdrücken kann. Je nach Ausgeprägtheit der Symptome kann der Wirkstoff auf die kahlen Stellen aufgetragen, unter die Haut gespritzt oder als Stoßtherapie in Tablettenform eingenommen werden. Die Therapie ist in vielen Fällen jedoch mit Nebenwirkungen wie einer Schwächung des Immunsystems, Ödemen oder Menstruationsbeschwerden verbunden.Behandlung des diffusen HaarausfallsDiffuser Haarausfall kann aus zahlreichen verschiedenen Gründen resultieren. Zur Behandlung ist es in erster Linie notwendig, die Ursache zu lokalisieren und die Therapie auf diese auszurichten. Sobald die Ursache beseitigt wurde, klingt der Haarausfall in der Regel innerhalb weniger Monate wieder ab.Häufig tritt diffuser Haarausfall als Begleiterscheinung einer Erkrankung aus. Im Normalfall lässt er nach, sobald die Krankheit erfolgreich behandelt wurde. Resultiert der Haarverlust aus der Einnahme von Medikamenten, besteht die Möglichkeit, das Präparat in Absprache mit dem behandelnden Arzt zu wechseln.Gelegentlich entsteht diffuser Haarausfall aufgrund eines Nährstoffmangels. Die Haarwurzeln sind auf eine ausreichende Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen angewiesen, um sich teilen zu können. Bei einer Mangelversorgung mit einem oder mehreren essentiellen Nährstoffen kann es zu einer nachlassenden Zellteilung, einer Verkürzung der Wachstumsphase und einem verfrühten Einsetzen der Ruhephase kommen.Haarausfall kann nicht nur durch einen Mangel an Eisen, sondern auch an Eiweiß, Mineralstoffen wie Biotin und Zink oder verschiedenen Vitaminen entstehen. Bei Verdacht auf einen Nährstoffmangel ist es also ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Der Mangelzustand kann durch die Einnahme geeigneter Präparate ausgeglichen werden.FazitWie alle anderen Körperzellen erneuern sich auch die Haarwurzeln und damit das Kopfhaar durchgehend. Jeder gesunde Mensch verliert jeden Tag eine gewisse Menge an Haaren, die durch frisch nachwachsende Haare ersetzt werden. Wenn deutlich mehr Haare ausfallen als wieder nachwachsen können und lichte Stellen auf der Kopfhaut entstehen, ist die Situation jedoch bedenklich.Je nach zugrundeliegenden Ursachen und auftretenden Symptomen wird in verschiedene Arten von Haarausfall unterschieden. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen in erster Linie von der Ursache der Beschwerden ab. Sowohl bei anlagebedingtem, als auch bei kreisrundem Haarausfall ist eine ursächliche Behandlung aus Sicht der Schulmedizin leider nicht möglich. Die Therapie konzentriert sich deshalb auf die Linderung der Symptome.Anders sieht es bei diffusem Haarausfall aus. Dieser kann aus zahlreichen verschiedenen Ursachen resultieren und ist beispielsweise ein mögliches Symptom einer Erkrankung oder einer ungesunden Lebensweise. Die Behandlung zielt deshalb in erster Linie auf die Beseitigung der Ursache ab.
Migräne: Ursachen und Formen
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Bei Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung. Rund 10 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet unter den Kopfschmerzattacken, die meist hämmernd, bohrend oder pulsierend wahrgenommen werden. Neben den Schmerzen im Kopf wird die Krankheit meist von weiteren Symptomen wie Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Betroffene sind in ihrem Alltagsleben deshalb häufig stark beeinträchtigt.Die Veranlagung zu Migräne besteht vermutlich aufgrund eines genetischen Defekts. Die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Migräneattacken werden in der Regel durch diverse äußere und innere Faktoren, sogenannte Trigger ausgelöst. In Abhängigkeit der auftretenden Symptome und Hintergründe wird in verschiedene Formen der Erkrankung unterschieden.Migräne: UrsachenObwohl Migräne bereits seit vielen Jahrzehnten erforscht wird, konnten die genauen Ursachen und Krankheitsmechanismen bis heute nicht eindeutig aufgeklärt werden.Genetische VeranlagungDie moderne Medizin geht davon aus, dass die neurobiologisch bedingte Funktionsstörung die zu Migräne führt aufgrund einer genetischen Veranlagung entsteht.In den meisten Fällen liegt der Erkrankung eine polygenetische Veranlagung, also Veränderungen in mehreren Genen zugrunde. Es wird vermutet, dass unter anderem Gene, die für die Regulierung der neurologischen Schaltungen verantwortlich sind, von einer Mutation betroffen sind.Einen Sonderfall stellt die sogenannte Familiäre hemiplegische Migräne (FMHO) dar. Bei dieser Form der Migräne handelt es sich um eine monogenetische Erkrankung. Dies bedeutet, dass sie aus Genveränderungen in einem einzigen Gen resultiert.Bislang konnte noch nicht eindeutig geklärt werden, welche biologischen Mechanismen dafür verantwortlich sind, dass Genmutationen eine Migräne auslösen.Neurologische Hintergründe von MigräneAktuelle Studien legen nahe, dass ein Ungleichgewicht der Schmerzzentren und eine Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm Ursache für die Erkrankung sein könnte.Mithilfe bildgebender Verfahren konnte nachgewiesen werden, dass das sogenannte Migräne-Zentrum im Hirnstamm während einer Migräneattacke verstärkt durchblutet wird und überempfindlich auf Reize reagiert. Durch diese Überaktivität sendet der Gesichtsnerv vermutlich Schmerzsignale an das Gehirn.In Folge kommt es zu einer gesteigerten Ausschüttung von vasoaktiven Neuropeptiden. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die entzündliche Eiweißstoffe und andere Blutbestandteile freisetzen, eine Dehnung der Blutgefäße verursachen und den Austritt von Blutflüssigkeit ermöglichen (Extravasation). Auf diese Weise kommt es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Hirngewebes, die Schmerzimpulse auslöst. Diese äußern sich als Migränekopfschmerzen.Auslöser für MigräneanfälleWährend einer Migräneattacke tritt eine Fehlfunktion der schmerzregulierenden Systeme im Körper ein. Infolgedessen zeigen Betroffene eine Überempfindlichkeit gegenüber Umweltreizen.Migräneanfälle entstehen zwar auf Basis einer genetischen Neigung, werden jedoch in der Regel im Zusammenspiel mit sogenannten Triggerfaktoren ausgelöst. Dabei handelt es sich um verschiedene äußere oder innere Faktoren, die eine Attacke auslösen können.Welche Umwelteinflüsse einen Migräneanfall auslösen, ist individuell verschieden. In vielen Fällen kommt es erst dann zu einem Anfall, wenn mehrere Trigger zusammenkommen. Zudem kann es vorkommen, dass der Kopfschmerz unvorhergesehen und ohne einen erkennbaren äußeren Einfluss auftritt.StressÜberforderung, Zeitdruck und Konflikte verursachen eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Diese bewirken im Körper unter anderem eine Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks und können auf lange Sicht diverse gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.Bei einer genetischen Veranlagung für Migräne können Stresssituationen zudem Migräneattacken hervorrufen. Stress im privaten oder beruflichen Umfeld gilt als einer der häufigsten Auslöser für die schmerzhaften Anfälle.Häufig treten Migräneanfälle jedoch nicht während der eigentlichen Belastung, sondern in Erwartung des eintretenden Stresses oder in der Erholungsphase ein. Viele Betroffene leiden beispielsweise unter der sogenannten “Wochenend-Migräne”. Diese setzt am Ende einer anstrengenden Woche in der Arbeit oder der Schule ein.ErnährungAuch die Ernährung kann einen beachtlichen Einfluss auf Migräneattacken ausüben. Einige Betroffene reagieren beispielsweise besonders empfindlich auf bestimmte Lebensmittel wie Bananen, Zitrusfrüchte, Schokolade oder Käse.Weshalb es nach dem Verzehr dieser Produkte zu Anfällen kommen kann, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Tyramin-haltige Produkte wie Bananen oder einige Käsesorten regen jedoch die Ausschüttung des gefäßverengenden Neurotransmitters Noradrenalin an. Dieser kann vermutlich Migräneschmerzen auslösen.Daneben stehen Alkohol (insbesondere Rotwein), Koffein, Nikotin und Geschmacksverstärker wie Glutamat im Verdacht, Migräneattacken zu begünstigen. Zudem können Anfälle durch Unterzuckerung ausgelöst werden.Hormonelle VeränderungenHormonelle Veränderungen üben einen großen Einfluss auf Migräne aus. Frauen sind aufgrund häufiger Hormonschwankungen deutlich häufiger von der Erkrankung betroffen als Männer. Insbesondere während der Periode oder des Eisprungs kommt es aufgrund des Abfalls beziehungsweise Anstiegs des Östrogenspiegels häufig zu Migräneattacken. Während der Schwangerschaft und der Wechseljahre gehen die Anfälle dagegen meist zurück oder bleiben sogar vollständig aus.Daneben können Hormonpräparate gegen Wechseljahresbeschwerden und hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille Migräneanfälle auslösen.Veränderungen im Schlaf-Wach-RhythmusUnregelmäßigkeiten im Schlaf-Wach-Rhythmus können eine Stressreaktion im Körper zur Folge haben und Migräneattacken auslösen. Insbesondere Schichtarbeit und Fernreisen sowie schlaflose oder unruhige Nächte können den natürlichen Biorhythmus aus dem Gleichgewicht bringen und das Risiko für Anfälle erhöhen.Selbst kleine Veränderungen wie eine ungewöhnlich kurze oder lange Nachtruhe oder ein Mittagsschlaf können bei besonders empfindlichen Betroffenen einen Migräneanfall zur Folge haben.Wetter und WetterwechselWelches Wetter Migräneanfälle begünstigt, ist individuell verschieden. Viele Betroffene reagieren besonders empfindlich auf starken Wind, Stürme, schwüle Luft oder sehr helles Tageslicht. Zudem können extreme Kälte oder Hitze, starke Klima-Umstellungen durch Reisen oder plötzliche Wetterwechsel Migräneschmerzen hervorrufen.ReizüberflutungMenschen die unter Migräne leiden, reagieren meist überempfindlich auf diverse Umweltreize. Wenn Betroffene zahlreiche Reize gleichzeitig ausgesetzt sind, kann deren Gehirn die verschiedenen Eindrücke häufig nicht mehr voneinander trennen. Die durch Reizüberflutung hervorgerufene Überforderung kann einen Migräneanfall zur Folge haben.Migräne: FormenDie Medizin unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Migräne. In erster Linie wird zwischen den beiden Hauptformen Migräne ohne Aura und Migräne mit Aura unterschieden. Beide Formen der Erkrankung werden wiederum in mehrere Unterformen unterteilt.Daneben gibt es weitere besondere Formen von Migräne. Dazu zählen beispielsweise Migräne mit Netzhautbeteiligung, Augenmigräne und chronische Migräne.Migräne ohne AuraDie Migräne ohne Aura ist die am häufigsten auftretende Form der Erkrankung. Ihre klassischen Symptome sind meist einseitige Kopfschmerzen, die langsam zunehmen. Diese werden häufig pulsierend wahrgenommen und sind von einer mittleren bis starken Intensität. In der Regel halten die Attacken zwischen 4 und 72 Stunden an.Viele Betroffene leiden während der Migräneanfälle zudem unter Übelkeit oder gesteigerter Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Die Beschwerden verstärken sich in der Regel durch einfache körperliche Aktivitäten wie Gehen oder Treppensteigen.Die Migräne ohne Aura kann in drei Unterformen auftreten:Nicht-menstruelle Migräne ohne Aura
Menstruationsassoziierte Migräne ohne Aura
Rein menstruelle Migräne ohne AuraMigräne ohne Aura während der MenstruationBei einigen Frauen treten Migräneanfälle ohne Aura ausschließlich während der Menstruation auf. Menstruationsbedingte Migränebeschwerden sind in der Regel von einer längeren Dauer und höherer Intensität als Anfälle außerhalb der Regelblutung.Wenn die Beschwerden in mindestens zwei von drei Menstruationszyklen und ausschließlich zwei bis drei Tage nach Beginn der Menstruation auftreten, handelt es sich um eine rein menstruelle Migräne ohne Aura. In diesem Fall verläuft der restliche Zyklus ohne Migräneanfälle.Treten die Beschwerden sowohl zwei bis drei Tage nach Eintreten der Menstruation, als auch zu anderen Zeitpunkten des Zyklus auf, spricht man von einer menstruationsassoziierten Migräne ohne Aura.Migräne mit AuraDie Migräne mit Aura ist deutlich seltener als die Migräne ohne Aura. Neben den typischen Symptomen einer Migräne verursacht diese Form der Erkrankung weitere neurologische Symptome. Diese können zeitgleich mit der Kopfschmerzphase auftreten oder dieser vorausgehen. In seltenen Fällen tritt nur die Aura auf und der Migränekopfschmerz bleibt aus.Die Beschwerden der Migräne mit Aura äußern sich insbesondere in Form von Ausfall- oder Reizerscheinungen verschiedener Körperfunktionen. Eine Aura dauert in den meisten Fällen etwa 20 bis 60 Minuten an. In einigen Fällen können vereinzelte Symptome über mehrere Tage bis zu einer Woche bestehen bleiben. In diesem Fall spricht man von einem migränösen Infarkt.Die Migräne mit Aura kann in mehreren Unterformen auftreten:Nicht-menstruelle Migräne mit Aura
Menstruationsassoziierte Migräne mit Aura
Rein menstruelle Migräne mit Aura
Migräne mit typischer Aura (mit Kopfschmerzen oder ohne Kopfschmerzen)
Migräne mit Hirnstammaura
Retinale Migräne
Hemiplegische MigräneArten von Aura-SymptomenAura-Symptome betreffen verschiedene Organe und Körperfunktionen und können demnach in verschiedene Arten unterteilt werden. Die Beschwerden können einzeln, aber auch in Kombination auftreten.Visuelle Aura-Symptome: Etwa 99 Prozent der Betroffenen leidet unter Sehstörungen. Dazu gehören beispielsweise Gesichtsfeldausfälle sowie diverse Bildstörungen wie das Wahrnehmen von Blitzlichtern, gezackten Linien und Figuren. Visuelle Symptome können sowohl bei offenen, als auch bei geschlossenen Augen auftreten. Sie halten meist weniger als eine Stunde an.Sensorische Aura-Symptome: Etwa die Hälfte der Betroffenen leidet zudem unter Gefühlsstörungen wie Taubheits- oder Kribbelgefühlen in den Gliedmaßen oder auf den Wangen. Die Missempfindungen entspringen einem bestimmten Ursprungsort und breiten sich von diesem ausgehend aus. In der Regel betreffen sie nur eine Körperhälfte.Motorische Aura-Symptome: Störungen des Bewegungsapparats gelten als seltenere Aura-Symptome. Betroffene empfinden in der Regel ein Schwächegefühl oder eine Lähmung in einem bestimmten Körperteil.Aphasische Aura-Symptome: Sprachliche Störungen gehören ebenfalls zu den selteneren Begleiterscheinungen der Migräne mit Aura. Sie äußern sich beispielsweise durch eine erschwerte Aussprache oder Probleme im Ausdruck.Retinale Aura-Symptome: Netzhautsymptome wie Flimmern vor den Augen treten in erster Linie im Zusammenhang mit Netzhautmigräne auf. Im Extremfall können diese zur Erblindung führen.Wie lange dauert Migräne?Ein Migräneanfall dauert in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden. Bei Kindern können jedoch kürzere Anfälle ab einer Dauer von 2 Stunden auftreten.Eine Migräneattacke wird in vier verschiedene Phasen unterteilt. Während einige Betroffene stets alle Phasen durchlaufen, treten bei anderen nur zwei oder drei davon auf:Die VorphaseDie Vorphase wird auch als Prodromalphase bezeichnet. Während dieser Phase kündigt sich der bevorstehende Migräneanfall durch diverse Symptome an. Dabei wird zwischen Plus- und Minus-Faktoren unterschieden:Zu den Plus-Faktoren der Vorphase gehören Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Reizbarkeit, Heißhungerattacken sowie Überempfindlichkeit.Zu den Minus-Faktoren der Vorphase gehören Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Verstopfung.Die AuraDie Aura folgt in der Regel auf die Vorphase. Die Symptome der Migräne-Aura können vor Einsetzen der Kopfschmerzen auftreten, sich zeitlich mit diesen überschneiden oder gemeinsam mit diesen eintreten.Die Migräne-Aura entwickelt sich in den meisten Fällen innerhalb von 5 bis 20 Minuten. Nach höchstens 60 Minuten sind die Beschwerden im Normalfall wieder verschwunden. In Einzelfällen können diese jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.Die KopfschmerzphaseWährend der Kopfschmerzphase treten die eigentlichen Migränekopfschmerzen ein. In der Regel dauert diese Phase zwischen 4 und 72 Stunden an.Meist nehmen die Schmerzen langsam zu und treten nur einseitig auf. Dennoch ist es möglich, dass sie die Kopfseite wechseln. Daneben kommt es häufig zu einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen.Die RückbildungsphaseIn der Rückbildungsphase gehen die Symptome langsam zurück. Betroffene fühlen sich für etwa 12 bis 24 Stunden müde und ausgelaugt. Zudem kommt es häufig zu Appetitlosigkeit.Sonderfall: Chronische MigräneEine chronische Migräne kann sich sowohl aus einer Migräne ohne Aura, als auch aus einer Migräne mit Aura entwickeln. Betroffene leiden über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten an mindestens 15 Tagen pro Monat an migräneartigen oder spannungstypartigen Kopfschmerzen. Diese lassen sich weder auf eine andere Erkrankung, noch auf äußere Einflüsse zurückführen.Sonderfall: Status migraenosusHält ein Migräneanfall länger als 72 Stunden an, spricht man von einem Status migraenosus. Betroffene werden durch die Kopfschmerzen und weiteren Symptome der Migränekomplikation stark beeinträchtigt.Nahrungsergänzungsmittel bei MigräneEine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen kann Betroffenen dabei helfen, die Häufigkeit, Dauer und Intensität von Migräneattacken zu reduzieren.Personen, die unter Migräne leiden, sollten besonders großen Wert auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium legen. Das Spurenelement zeigt eine unterstützende Wirkung auf die Muskulatur und kann auf lange Sicht eine vorbeugende Wirkung gegen Migräneattacken entfalten.Daneben wird vermutet, dass Coenzym Q10 und Vitamin B2 eine vorbeugende Wirkung gegen Migräneattacken ausüben. Zudem existieren Hinweise darauf, dass die Vitamine B1, B6, B9 und B12 zur Vorbeuge von Anfällen beitragen können.FazitBei Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die aufgrund von Erbgutveränderungen in einem oder mehreren Genen entsteht. Kennzeichnend für Migräne sind die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Migräneanfalle. In den meisten Fällen werden diese durch verschiedene äußere und innere Einflüsse, sogenannte Trigger, ausgelöst.Betroffene werden durch die schmerzhaften Migräneanfälle häufig stark in ihrem Alltagsleben eingeschränkt. Um das Risiko für Attacken zu reduzieren, empfiehlt es sich in erster Linie, mögliche Auslöser weitestgehend zu meiden. Ein bewusster, gesunder Lebensstil und die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen können dazu beitragen, die Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken zu reduzieren.
Hypertonie: Ursachen, Symptome und Behandlung von Bluthochdruck
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Bluthochdruck betrifft beinahe ein Drittel aller Menschen in Deutschland. Obwohl das Risiko für die Erkrankung mit zunehmendem Alter ansteigt, leiden auch zahlreiche junge Erwachsene und Kinder unter einem chronisch erhöhten Blutdruck. Dieser ist nicht nur mit unangenehmen Symptomen verbunden, sondern kann auch die Entstehung zahlreicher schwerer Folgeerkrankungen begünstigen.In vielen Fällen ist Bluthochdruck Folge einer ungesunden Lebensweise. Stress und Anspannung, Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung und der Konsum von Alkohol und Zigaretten wirken sich nachweislich negativ auf den Blutdruck aus. Um bereits bestehenden Problemen entgegenzuwirken, ist meist eine Umstellung der Gewohnheiten notwendig.Bluthochdruck: UrsachenBluthochdruck kann aus zahlreichen verschiedenen Ursachen resultieren. In erster Linie wird zwischen einer primären und einer sekundären Hypertonie unterschieden:Rund 90 Prozent aller Betroffenen leiden unter einer primären Hypertonie. Dies bedeutet, dass der Bluthochdruck nicht aufgrund einer Grunderkrankung entstanden ist.Von einer sekundären Hypertonie spricht man, wenn der Bluthochdruck durch andere Erkrankungen wie beispielsweise Funktionsstörungen der Schilddrüse, des Stoffwechsels oder der Nieren ausgelöst wird.Die genauen Ursachen der primären Hypertonie sind der Schulmedizin bis heute nicht bekannt. Es steht jedoch fest, dass es zahlreiche Risikofaktoren gibt, die dessen Entstehung begünstigen können. Neben einer möglichen genetischen Veranlagung kann insbesondere der individuelle Lebensstil einen großen Teil dazu beitragen, dass der Blutdruck ansteigt. Insbesondere das Zusammenkommen mehrerer Faktoren kann das Erkrankungsrisiko deutlich erhöhen.Nervlicher BluthochdruckDer Gemütszustand übt einen direkten Einfluss auf den Blutdruck aus. Sowohl angenehme Emotionen wie Freude, als auch unangenehme Gefühle wie Anspannung oder Angst können somit zu einer vorübergehenden Erhöhung des Herzschlags führen. So neigen beispielsweise Personen, die unter Angststörungen und Panikattacken leiden, vermehrt zu nervlichem Bluthochdruck.Die Empfindung von Angst führt dazu, dass das sympathische Nervensystem eine sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslöst. In der Folge kommt es zur vermehrten Ausschüttung verschiedener Hormone wie Cortisol und Adrenalin, die zu einem erhöhten Blutfluss beitragen. Dadurch steigen sowohl der Blutdruck, als auch die Herz- und Atemfrequenz vorübergehend an. Sobald das Gefühl der Angst nachlässt, wird dieser Prozess durch das parasympathische Nervensystem gestoppt und der Körper beruhigt sich.In der Regel verursachen häufige Angstzustände und andere nervliche Beschwerden keine chronische Hypertonie. Dennoch können vorübergehende Blutdruckspitzen bei häufigem Auftreten ernstzunehmende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. In Folge des wiederholten Anstiegs des Blutdrucks können die gleichen Komplikationen entstehen, die auch bei chronischem Bluthochdruck auftreten. Hinzu kommt, dass nervliche Beschwerden ungesunde Verhaltensweisen fördern können, die zu einem zusätzlichen Anstieg des Blutdrucks beitragen.Zu wenig BewegungLangsame und gleichmäßige Bewegung ist für die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems und des gesamten Organismus unerlässlich. Durch körperliche Aktivität wird unter anderem Stress abgebaut, der Fettstoffwechsel angeregt, die Gefäße erweitert und der Blutdruck normalisiert.Ein Mangel an Bewegung führt in vielen Fällen nicht nur zu Gewichtszunahme, sondern auch zu einer allgemeinen Schwächung des gesamten Organismus und damit auch des Herz-Kreislaufsystems. In der Folge verlieren Gelenke, Muskeln und Knochen an Substanz und die Psyche wird anfälliger für Ungleichgewichtszustände.Personen, die sich zu wenig bewegen, reagieren bereits bei kleinen physischen Anstrengungen mit einer erhöhten Herzaktivität und einem vorübergehenden Anstieg des Blutdrucks. Zu wenig Bewegung über einen langen Zeitraum hinweg kann dazu führen, dass der Bluthochdruck chronisch wird.ÜbergewichtÜbergewicht, Fettleibigkeit und ein erhöhter Körperfettanteil können das Risiko für Bluthochdruck nachweislich erhöhen. Insbesondere übermäßiges Bauchfett kann zu zahlreichen Veränderungen im Organismus wie beispielsweise einer Insulinresistenz beitragen. Wenn der Körper nicht mehr ausreichend auf das zuckersenkende Hormon Insulin reagiert, erhöht sich das Risiko für Diabetes mellitus und andere Stoffwechselstörungen. In diesem Zusammenhang kann chronischer Bluthochdruck entstehen.Der Body-Mass-Index (BMI) kann Aufschluss darüber geben, ob Übergewicht und somit ein erhöhtes Risiko für Hypertonie besteht. Dieser wird berechnet, indem das Körpergewicht durch das Quadrat der Körpergröße geteilt wird. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, ab 30 handelt es sich um Fettleibigkeit.Daneben gelten normalgewichtige Menschen mit erhöhtem Bauchfett als gefährdet. Bei einem Bauchumfang von über 98 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen besteht ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und andere Beschwerden und Erkrankungen.RauchenBeim Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten und Wasserpfeifen werden zahlreiche Schadstoffe wie freie Radikale aufgenommen, die die Herzkranzgefäße, Beinarterien und andere Gefäße angreifen. Dadurch kommt es zu einer Verschlechterung der Fließeigenschaften des Blutes, was zu schwerwiegenden Durchblutungsstörungen führen kann. Rauchen zeigt somit negative Auswirkungen auf den Blutdruck und zahlreiche weitere körperliche Prozesse.Der Konsum von Nikotin übt über mehrere Mechanismen direkten Einfluss auf den Blutdruck aus. Nikotin ist im Gegensatz zu vielen anderen giftigen Substanzen in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Es wird über die Lunge aufgenommen und schnell über das Blut in den gesamten Körper geleitet. Durch Andocken an bestimmte Rezeptoren im Nervensystem kommt es zu einer rasanten Ausschüttung von diversen Neurotransmittern.Durch die gesteigerte Aktivität des Sympathikus und des Parasympathikus kommt es unter anderem zu einer Verengung der Gefäße und einer Erhöhung des Herzschlags. Da das Herz verstärkt pumpen muss, um die verengten Gefäße mit Blut zu versorgen, steigt der Blutdruck bei Nikotinkonsum unmittelbar an. In Folge von regelmäßigem Zigarettenkonsum können Ablagerungen in den Gefäßen zu einer dauerhaften Verengung (Arteriosklerose) führen. In diesem Fall kann chronische Hypertonie entstehen.SchlafapnoeBei Schlafapnoe handelt es sich um eine schlafbezogene Atemstörung. Durch eine periodische Erschlaffung der Atemwege wird der Luftstrom behindert. Dadurch kommt es zu Atemstillständen oder einer allgemein verminderten Atmung während des Schlafs. Die sogenannten Apnoen halten mindestens zehn Sekunden an und werden häufig durch Schnarch-Episoden unterbrochen.Schlafapnoe gilt als Risikofaktor für die Entstehung von chronischem Bluthochdruck. Die wiederholt auftretenden Atemstillstände führen zu einer starken Reduzierung des Sauerstoffgehalts im Blut und somit zu einer Unterversorgung des Gehirns und des Herzens. In der Folge steigt die Ausschüttung kreislaufanregender Hormone, die wiederum eine Verengung der Blutgefäße und einen Anstieg des Blutdrucks auslösen.Wie stark sich der Blutdruck in Folge der Schlafapnoe erhöht, hängt in erster Linie von der Anzahl und der Länge der Atemstillstände ab.StressStress gilt aus Sicht der Medizin nicht als alleinige Ursache für Bluthochdruck. Dennoch kann vermehrte körperliche und psychische Belastung das Risiko für Hypertonie deutlich erhöhen und bereits bestehende Beschwerden verstärken. Insbesondere Menschen, die unter chronischem Stress leiden, gelten als gefährdet, einen dauerhaft erhöhten Blutdruck zu entwickeln.Wenn Stress über einen langen Zeitraum hinweg nicht überwunden wird, besteht durchgehend eine erhöhte Aktivität des vegetativen Nervensystems. Durch die gesteigerte Aktivität des Sympathikus steigt unter anderem der Herzschlag an, was unweigerlich eine Erhöhung des Blutdrucks zur Folge hat. Daneben kann vermehrter Stress zu Schlafstörungen und ungesunden Verhaltensweisen führen, die das Risiko für Bluthochdruck zusätzlich erhöhen können.Bluthochdruck: SymptomeLeider bleibt Bluthochdruck in vielen Fällen über einen langen Zeitraum unerkannt. Da die Symptome von Hypertonie relativ unspezifisch sind, werden sie häufig anderen Ursachen zugeschrieben. Eine möglichst frühzeitige Diagnose ist jedoch von großer Bedeutung, da durch eine rechtzeitige Behandlung Folgeschäden verhindert oder minimiert werden können.KopfschmerzenAls typisches Anzeichen eines erhöhten Blutdrucks gelten Kopfschmerzen. Infolge von Bluthochdruck während der Nachtstunden können unmittelbar nach dem Aufwachen Schmerzen auftreten, die insbesondere den Hinterkopf betreffen.Daneben kann Bluthochdruck starke Kopfschmerzen verursachen, die beide Seiten des Kopfes betreffen. Wissenschaftlichen Studien zufolge kann ein erhöhter Blutdruck die Entstehung von Migräne und Cluster-Kopfschmerzen begünstigen. Der pulsierende Schmerz im Kopf verstärkt sich in vielen Fällen bei körperlicher Aktivität.Es wird davon ausgegangen, dass Kopfschmerzen bei Hypertonie durch die Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke ausgelöst werden. Durch den erhöhten Druck auf das Gehirn besteht die Gefahr, dass Blut aus den Blutgefäßen austritt. In Folge können Schwellungen entstehen, die verstärkten Druck auf das Gehirn ausüben und somit Kopfschmerzen und weitere Symptome verursachen.KurzatmigkeitKurzatmigkeit gilt als relativ eindeutiges Indiz für einen erhöhten Blutdruck. Infolge einer kurzen und stockenden Atmung kommt es zu einer verringerten Luftaufnahme. Insbesondere bei körperlicher Aktivität treten oft begleitende Symptome wie Schwindel, Schweißausbrüche, Angstzustände und blau angelaufene Lippen auf. In besonders schweren Fällen kann es zu Atemnot kommen, die lebensgefährlich sein kann.Häufig entsteht Kurzatmigkeit bei Bluthochdruck im Zusammenhang mit Schädigungen des Herzens. Eine Hypertonie kann im Laufe der Zeit beispielsweise eine Durchblutungsstörung oder Verdickung des Herzmuskels nach sich ziehen. Da das Herz durch den erhöhten Blutdruck gegen einen Widerstand pumpen muss, wird der Herzmuskel zunehmend geschädigt und die Pumpleistung des Herzens lässt nach. Durch die verringerte Funktionsfähigkeit des Organs entwickeln Betroffene Kurzatmigkeit.SchlaflosigkeitGesunder, ausreichender Schlaf ist für die Aufrechterhaltung der körperlichen und psychischen Gesundheit von essentieller Bedeutung. Während der Nachtruhe erholen sich das Herz und der Kreislauf von den Belastungen des Tages. Personen, die unter Bluthochdruck leiden, sind also besonders auf einen guten Schlaf angewiesen.Während der Nacht fällt der Blutdruck im Normalfall um etwa 10 bis 20 Prozent ab. Insbesondere während der Tiefschlafphasen sinkt er deutlich, damit das Herz und die Blutgefäße entlastet werden und sich regenerieren können. Wenn der erhöhte Blutdruck nicht ausreichend absinkt, kommt es unweigerlich zu Ein- und Durchschlafproblemen.NasenblutenIn den meisten Fällen resultiert Nasenbluten aus einer lokalen Ursache wie beispielsweise einem Schlag auf die Nase oder trockener Schleimhäute. Unter gewissen Umständen kann eine blutende Nase jedoch auch als Begleiterscheinung einer Krankheit auftreten. In diesem Fall spricht man von systemischen Ursachen. Neben Gefäß-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose und Bluthochdruck kann Nasenbluten beispielsweise durch Nierenerkrankungen hervorgerufen werden.Bluthochdruck: WerteDer Blutdruck unterliegt im Laufe des Tages Schwankungen und ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. In diesem Zusammenhang spricht man vom natürlichen zirkadianen Rhythmus.Bereits vor dem Erwachen steigt der Blutdruck an, um den Körper auf das Aufstehen einzustimmen. Gegen 8 bis 9 Uhr morgens tritt bei den meisten Menschen der höchste Blutdruckgipfel des Tages auf. Zur Mittagszeit fällt er meist ein stückweit ab. Am späten Nachmittag kommt es zu einem erneuten Anstieg, der etwa zwischen 16 und 18 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. In den Abendstunden sinkt die Blutdruckkurve ab. In der Regel erreicht der Blutdruck etwa zwischen 2 und 3 Uhr morgens seine tiefsten Werte.Daneben unterliegt der Blutdruck zahlreichen weiteren Schwankungen. Körperliche Belastungen und Anstrengung führen bei jedem gesunden Menschen zu einem temporären Anstieg, da die Muskeln auf eine erhöhte Blutversorgung angewiesen sind. Auch Emotionen wie Ärger, Wut oder Angst können durch die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen zu vorübergehendem Bluthochdruck führen. Daneben können Temperaturschwankungen und extreme Kälte oder Hitze einen beachtlichen Einfluss auf den Blutdruck ausüben.Normaler BlutdruckDer Blutdruck wird im Normalfall in mmHg (Millimeter Quecksilbersäure) gemessen. Bei der Messung wird erst der obere beziehungsweise systolische Blutdruckwert, anschließend der untere beziehungsweise diastolische Blutdruckwert diagnostiziert. Der systolische Blutdruck entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und frisches Blut in den Körper pumpt. Der diastolische Blutdruck entsteht dagegen dann, wenn das Herz wieder erschlafft und der Druck in den Blutgefäßen nachlässt.Bei Erwachsenen ab 18 Jahren gilt ein Blutdruck von 120/80 mmHG als optimal. Bei Werten von 121-129/81-84 mmHg spricht man von einem normalen Blutdruck.Bei der Messung des Blutdrucks sollten dessen natürliche Schwankungen berücksichtigt werden. Um Bluthochdruck eindeutig diagnostizieren oder ausschließen zu können, sollte die Messung an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden.Hoher BlutdruckBei Blutdruckwerten ab 130/85 mmHg handelt es sich um einen erhöhten Blutdruck. Je ausgeprägter die Erhöhung ist, desto größere gesundheitliche Risiken sind damit verbunden. Aus diesem Grund wird Bluthochdruck in verschiedene Grade unterteilt:Hochnormaler Blutdruck: 130-139/85-89 mmHgBluthochdruck 1. Grades: 140-159/90-99 mmHgBluthochdruck 2. Grades: 160-179/100-109 mmHgBluthochdruck 3. Grades: ab 180/110 mmHgDa die Blutgefäße mit fortschreitendem Alter zunehmend an Elastizität verlieren, steigt der Blutdruck im Laufe des Lebens ein wenig an. Aufgrund der großen gesundheitlichen Risiken eines stark erhöhten Blutdrucks wird eine medikamentöse Behandlung für alle Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren ab einem Blutdruck von über 140/90 mmHg empfohlen. Ab 80 Jahren liegt dieser Grenzwert dagegen bei 160/90 mmHg.Bluthochdruck behandelnNeben einer medikamentösen Behandlung gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, Bluthochdruck zu senken. Da die erhöhten Werte in den meisten Fällen aus einem ungesunden Lebensstil resultieren, ist eine Umstellung der Gewohnheiten notwendig.Regelmäßige BewegungRegelmäßige Bewegung übt sich nachweislich positiv auf erhöhte Blutdruckwerte aus. Um den Blutdruck effektiv und nachhaltig zu senken, eignet sich langsame und gleichmäßige Bewegung wie moderates Ausdauertraining. Untersuchungen belegen, dass fünf Trainingseinheiten pro Woche mit einer Dauer von jeweils 30 bis 45 Minuten bereits nach wenigen Wochen zu einer Senkung des Ruheblutdrucks um bis zu 10 mmHg führen können.Zur Senkung des Blutdrucks empfiehlt es sich, möglichst viel Bewegung in den Alltag zu integrieren. Neben häufigerem Laufen und Treppensteigen empfehlen sich Sportarten wie Joggen, Radfahren, Nordic Walking und Schwimmen. Sportarten wie Tennis, die zu einem schnell wechselnden Puls führen, sind dagegen weniger geeignet. Auch auf Kraftsportarten, bei denen vermehrt Blutdruckspitzen und Pressatmung auftreten, sind für Personen mit Bluthochdruck ungeeignet. Das Training sollte den Körper zwar fordern, aber nicht überfordern.GewichtsreduktionWenn Bluthochdruck gemeinsam mit Übergewicht oder Fettleibigkeit auftritt, empfiehlt sich eine gezielte Gewichtsreduktion. Dabei ist es entscheidend, nicht nur eine Reduktion des Körpergewichts, sondern auch des Bauchfetts anzustreben. Auf diese Weise kann Bluthochdruck gezielt gesenkt und das Risiko für weitere Krankheiten reduziert werden.Neben regelmäßiger Bewegung ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung für die Gewichtsreduktion unerlässlich. Im Zweifelsfall können Betroffene einen Arzt oder Ernährungsberater kontaktieren und gemeinsam mit diesem einen individuellen Ernährungsplan aufstellen.Salzkonsum reduzierenKochsalz (Natriumchlorid) führt dazu, dass größere Mengen an Wasser im Herz-Kreislauf-System gebunden werden. Dadurch zieht übermäßiger Salzkonsum unweigerlich einen erhöhten Druck in den Blutgefäßen nach sich.Personen, die unter Bluthochdruck leiden, sollten ihren Salzkonsum nach Möglichkeit reduzieren. Ärzte empfehlen eine tägliche Zufuhr von maximal 5 bis 6 Gramm Speisesalz. Um diese Menge nicht zu überschreiten, ist insbesondere beim Verzehr von Fertigprodukten, Brot, Wurst, Käse sowie eingelegten und geräucherten Lebensmitteln vermehrte Vorsicht geboten.Stress vermeidenVermehrter Stress führt zu einem vorübergehenden Anstieg des Blutdrucks. Insbesondere bei bereits bestehendem Bluthochdruck ist es empfehlenswert, Stresssituationen nach Möglichkeit zu vermeiden und Ruhe im Alltagsleben anzustreben. Daneben empfiehlt es sich, Strategien zu erlernen, die die Bewältigung von Stress erleichtern können.Entspannungstechniken wie Qi Gong, Yoga, Atemübungen, autogenes Training und progressive Muskelentspannung beruhigen das sympathische Nervensystem und führen zu einer Weitung der Gefäße. Auf diese Weise kann eine unmittelbare Senkung des Blutdrucks erzielt werden. Bei regelmäßiger Anwendung können Entspannungstechniken zu einer dauerhaften Normalisierung von Bluthochdruck beitragen.Rauchen aufhörenRauchen führt unmittelbar zu einer Verengung der Blutgefäße und damit zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Personen, die unter Bluthochdruck leiden, wird deshalb nahegelegt, nach Möglichkeit vollständig auf Nikotin zu verzichten. Alkoholkonsum reduzierenSelbst der einmalige Konsum von größeren Mengen Alkohols führt zu einer vorübergehenden Erhöhung des Blutdrucks. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stuft den Konsum von bis zu 24 Gramm Alkohol täglich für gesunde Männer als weitestgehend risikoarm ein. Frauen wird dagegen empfohlen, täglich maximal 12 Gramm reinen Alkohols zu konsumieren.Untersuchungen zufolge ist der regelmäßige Konsum von mehr als 30 Gramm Alkohol mit einem doppelten Risiko für die Entstehung von Bluthochdruck verbunden. Dementsprechend erhöht Alkohol den Blutdruck nicht nur vorübergehend, sondern kann auf lange Sicht sogar chronische Hypertonie auslösen.Alkoholkonsum, der über diese Grenzwerte hinausgeht, ist mit diversen gesundheitlichen Risiken verbunden. Personen, die bereits unter Bluthochdruck leiden, sind besonders gefährdet und sollten auf den Konsum weitestgehend verzichten.FazitBluthochdruck geht mit zahlreichen Beschwerden einher, die die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Durch die erhöhte Belastung des Organismus kann ein chronisch erhöhter Blutdruck auf lange Sicht zudem weitere Erkrankungen und Organschäden nach sich ziehen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, die Erkrankung schnellstmöglich zu erkennen und zu behandeln.Bei Bluthochdruck handelt es sich um eine Zivilisationskrankheit, die vor allem durch eine inaktive Lebensweise, eine falsche Ernährung sowie Stress und Anspannung entsteht. Um einen chronisch erhöhten Blutdruck dauerhaft zu senken, ist es häufig ausreichend, den Lebensstil zu ändern. Ein entspanntes, aber dennoch aktives Alltagsleben und eine gesunde, ausgewogene Ernährung bieten die beste Voraussetzung für einen gesunden Blutdruck.
Sodbrennen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)Der Durchgang zwischen Magen und Speiseröhre wird durch einen Schließmuskel verschlossen. Dieser öffnet sich im Normalfall nur während des Essens und Trinkens. Wenn keine Nahrung oder Flüssigkeit aufgenommen wird ist er dagegen verschlossen. Dadurch wird verhindert, dass Magensäure in den Rachen aufsteigen kann.In einigen Fällen kann es jedoch passieren, dass sich der Durchgang nicht ausreichend verschließt. In der Folge steigt Magensäure auf, die gesundheitliche Beschwerden wie Sodbrennen verursachen kann.Ursachen von SodbrennenSodbrennen kann zahlreiche verschiedene Ursachen haben. Neben einer falschen Ernährung können Krankheiten, besondere Lebensumstände oder die Einnahme bestimmter Medikamente die Beschwerden hervorrufen.Sodbrennen durch falsche ErnährungIn vielen Fällen ist Sodbrennen eine direkte Folge einer falschen Ernährungsweise. Vor allem üppige Mahlzeiten und Lebensmittel, die die Säureproduktion im Magen fördern, können die Beschwerden nach sich ziehen. Fetthaltige Speisen, Wurst und Fleisch, Backwaren, Milchprodukte, Zitrusfrüchte, Zucker, kohlensäurehaltige Getränke und Genussmittel wie Kaffee und Alkohol wirken säurebildend und können das Entstehen von Verdauungsbeschwerden somit begünstigen.Daneben kann Sodbrennen als Begleiterscheinung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Im Falle einer Intoleranz belastet der Verzehr der betreffenden Lebensmittel den Magen, wodurch die körpereigene Säureproduktion zunehmen kann. Sodbrennen tritt deshalb häufig als Begleiterscheinung von Laktose-, Fruktose-, Histamin- oder Glutenunverträglichkeit auf.Sodbrennen durch zu viel MagensäureSodbrennen entsteht in erster Linie dann, wenn der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht gerät und der Körper übersäuert. Der häufige Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln führt zu einem verminderten Spannungszustand des Schließmuskels zwischen dem Magen und der Speiseröhre, wodurch Magensäure in den Hals und Rachen aufsteigen kann.Eine Übersäuerung des Magens (Hyperazidität) entsteht entweder infolge einer übermäßigen Säureproduktion oder einer verlangsamten Entleerung des Magens. Im Falle eines übersäuerten Magens können nach dem Essen sogenannte “Säuretaschen” im oberen Teil des Magens entstehen, die unangenehme Empfindungen wie Sodbrennen nach sich ziehen können.In den meisten Fällen ist ein übersäuerter Magen Folge einer ungesunden und fettreichen Ernährung oder dem übermäßigen Konsum von Genussmitteln wie Koffein, Alkohol oder Niktotin. Daneben kann die Einnahme bestimmter Medikamente, starke Stressbelastung, Magenschleimhautentzündungem oder Erkrankungen wie das Zollinger-Ellison-Syndrom zu einer erhöhten Produktion von Magensäure und damit auch Sodbrennen führen.Sodbrennen durch RefluxkrankheitSodbrennen ist ein typisches Symptom der Refluxkrankheit. Bei dieser Erkrankung fließt saurer Mageninhalt vermehrt in die Speiseröhre zurück. Die Magensäure kommt dabei wiederholt mit der empfindlichen Schleimhaut der Speiseröhre in Kontakt, wodurch diese gereizt wird.Durch die häufige Reizung kann eine Refluxkrankheit im Laufe der Zeit zu Entzündungen und dauerhaften Schäden der Speiseröhre führen. Neben Sodbrennen können dabei weitere Symptome wie Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten. In den meisten Fällen treten die Beschwerden nach dem Verzehr besonders üppiger Mahlzeiten verstärkt auf.Sodbrennen in der SchwangerschaftBei schwangeren Frauen tritt Sodbrennen überdurchschnittlich häufig auf. Dies hängt unter anderem mit Veränderungen im Hormonspiegel zusammen. Der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre ist während der Schwangerschaft weniger angespannt, wodurch Magensäure leichter aufsteigen kann. Daneben verstärkt die wachsende Gebärmutter den Druck auf den Magen. Auch die Bewegungen und Tritte des Ungeborenen können zu einem vermehrten Aufstieg von Magensaft beitragen.Sodbrennen betrifft bis zu 80 Prozent aller schwangeren Frauen und zählt somit zu den häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft. Da das wachsende Baby zunehmend mehr Platz in der Bauchhöhle benötigt und sich dadurch der Druck auf den Magen verstärkt, treten die Symptome insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft auf.Weitere Ursachen von SodbrennenMenschen mit starkem Übergewicht sind besonders anfällig für Sodbrennen. Da Nikotin aus Zigarettenrauch die Spannung der Muskeln zwischen Magen und Speiseröhre verringert, kann Rauchen die Beschwerden verstärken oder sogar hervorrufen. Auch einige Medikamente wie Herzmedikamente und Schmerzmittel stehen im Verdacht Sodbrennen zu begünstigen. Daneben berichten Betroffene, dass bestimmte Körperhaltungen wie Vorbeugen, aber auch Stress, Ärger und andere seelische Beschwerden die Symptome auslösen oder verstärken können.Sodbrennen kann zudem infolge bestimmter Krankheiten oder anatomischer Veränderungen wie eines nach oben gerutschten Magens auftreten. Die Beschwerden können beispielsweise im Zusammenhang mit einem Zwerchfellbruch, einer Speiseröhrenentzündung, Speiseröhrenkrebs, Diabetes oder diversen Magenerkrankungen auftreten.Sodbrennen: SymptomeSodbrennen macht sich in den meisten Fällen durch Schmerzen und Brennen im Hals und Magen bemerkbar. Daneben kann es in Verbindung mit einigen weiteren Begleiterscheinungen auftreten.Sodbrennen im HalsMagensäure weist einen pH-Wert zwischen 1 und 1,5 auf und ist somit sehr sauer. Da die Magenwände mit einem Schutzfilm ausgestattet sind, nehmen sie bei Kontakt mit der Säure im Normalfall keinen Schaden. Die Schleimhäute der Speiseröhre und des Rachens verfügen dagegen über keinen Schutzfilm.Das Aufsteigen von Magensäure führt zu einer Reizung der Schleimhäute, die als Sodbrennen im Hals wahrgenommen werden kann. Bei häufigerem Aufsteigen des Mageninhalts können Entzündungen und bleibende Schäden die Folge sein. Wenn im Zusammenhang mit Sodbrennen chronische Halsschmerzen auftreten, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit.MagenbrennenWenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt, tritt in vielen Fällen auch ein Brennen im Magen auf. Sobald der Schmerz in der Magengrube, also im Bereich des Solarplexus unterhalb des Brustkorbs wahrgenommen wird, spricht man streng genommen nicht mehr von Sodbrennen, sondern von Magenbrennen.Die Beschwerden können sowohl zusammen, als auch unabhängig voneinander auftreten. Genau wie Sodbrennen hat Magenbrennen in den meisten Fällen eine Übersäuerung des Magens zur Ursache.Weitere Symptome von SodbrennenNeben dem brennenden Schmerz im Hals-, Brust- und Magenbereich wird Sodbrennen in vielen Fällen von weiteren Symptomen begleitet. Typische Beschwerden sind ein Druckgefühl im Bereich des Brustbeins und des Oberbauchs, ein unangenehmer Geschmack im Mund, Zungenbrennen und saures Aufstoßen.Durch den häufigen Kontakt mit der Magensäure und die damit zusammenhängende Reizung der Atemwege und der Stimmbänder können Beschwerden wie Heiserkeit, Räuspern und Husten auftreten. Wenn der Mageninhalt bis in den Mundraum aufsteigt, kann es auf lange Sicht auch zu einer Schädigung des Zahnschmelzes kommen.Sodbrennen: BehandlungDa Sodbrennen in vielen Fällen aus einer ungesunden Lebensweise resultiert, ist es häufig ausreichend, die Ursachen der Beschwerden zu beheben. Zudem gibt es zahlreiche Hausmittel, die bestehende Symptome lindern können. In besonders starken Fällen kann gegebenenfalls die ergänzende Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein.Ursache behebenSodbrennen ist häufig Folge eines unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts. Eine Übersäuerung des Körpers resultiert meist aus einer säurereichen Ernährung, dem übermäßigen Konsum von Genussmitteln wie Koffein, Alkohol und Nikotin oder der Einnahme von Medikamenten. In derartigen Fällen ist es oft ausreichend, magenreizende Substanzen zu meiden und bevorzugt basenbildende Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse und Kerne zu verzehren. Daneben kann es hilfreich sein, kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, langsam zu essen und gut zu kauen.Wenn Sodbrennen in Zusammenhang mit Übergewicht auftritt, empfiehlt es sich, eine Gewichtsabnahme anzustreben. Da die Beschwerden durch vermehrten Stress und Ärger verstärkt werden können, sollten stressige Situationen nach Möglichkeit vermieden werden.ProtonenpumpenhemmerProtonenpumpenhemmer gelten als die wichtigsten Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen und der Refluxkrankheit. Diese hemmen die Produktion und Ausschüttung von Magensäure, indem sie die Bildung des Enzyms verhindern, das für die Öffnung der dafür verantwortlichen Kanäle in der Magenschleimhaut verantwortlich ist.Protonenpumpenhemmer sind auch als Magenschutzmittel oder Säureblocker bekannt. In geringer Dosierung sind sie frei verkäuflich, in höherer Dosierung dagegen rezeptpflichtig. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich, die Medikamente ausschließlich nach Absprache mit einem kompetenten Mediziner einzunehmen.Nährstoffmängel durch ProtonenpumpenhemmerIn Folge der Einnahme von Protonenpumpenhemmern kann es passieren, dass der Organimus zu wenig Magensäure bildet. Ein Mangel an Magensäure kann mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit verbunden sein und Nährstoffmängel, Allergien, Unverträglichkeiten und häufigere Infekte und Erkrankungen hervorrufen.Die moderne Medizin geht davon aus, dass die langfristige Einnahme von Säureblockern einen Mangel an Eisen, Kupfer, Zink, Vitamin B12, Vitamin C, Calcium, Magnesium und Folsäure hervorrufen kann. Da Nährstoffmängel schwerwiegende Krankheiten nach sich ziehen können, sollten Personen, die Protonenpumpenhemmer einnehmen, großen Wert auf eine ausreichende Versorgung mit allen essentiellen Vitaminen und Spurenelementen legen. Im Falle eines diagnostizierten Mangels empfiehlt sich die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel.Hausmittel gegen SodbrennenEs gibt zahlreiche Hausmittel, die zu einer Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts beitragen und somit Sodbrennen entgegenwirken können.Der Verzehr von stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Zwieback, Kartoffeln und Bananen kann einen Überschuss an Magensäure binden und somit zu einer Linderung der Beschwerden führen. Der Verzehr von Senf und das langsame Kauen von Nüssen soll zu einer Neutralisierung der Magensäure beitragen können. Auch Kräutertees wie Kamillen-, Fenchel- oder Anistee können sich beruhigend auf den Magen auswirken.Daneben gelten Spaziergänge nach dem Essen als effektives Hausmittel gegen Sodbrennen und andere Verdauungsbeschwerden. Zudem empfiehlt es sich, einige Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr zu essen und den Oberkörper während des Schlafens etwas höher zu legen. Auf diese Weise kann Beschwerden während der Nacht vorgebeugt werden.FazitSodbrennen äußert sich durch unangenehme Beschwerden wie einem brennenden Schmerz im Rachen-, Hals- und Magenbereich sowie saures Aufstoßen. Wenn die Symptome nur vereinzelt und eher selten auftreten, besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Durch eine Ernährungsumstellung und dem Verzicht von säurebildenden Substanzen kann das natürliche Gleichgewicht des Magens meist schnell wiederhergestellt werden.Treten die Beschwerden dagegen häufig und besonders ausgeprägt auf, liegt eventuell eine Refluxkrankheit vor. In diesem Fall ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren.